Fundstück: Zum Scheitern verurteilt

Quelle: Pixabay

Das neue Jahr ist noch recht jung, da liegt die Frage nahe: Wie sieht es mit euren guten Vorsätzen aus? Habt ihr euch überhaupt welche gesetzt?  Welche davon haben noch Bestand und welche wurden schon längst wieder über Bord geworfen? War eventuell auch einer dabei, der von Beginn an zum Scheitern verurteilt war?

Wenn ihr auf die letzte Frage mit „ja“ antworten konntet, dann ist dieser Podcast vielleicht etwas für euch: Jeden Sonntag sprechen Laura Larsson und Simon Dömer in ihrem Podcast Zum Scheitern verurteilt über ihre ZSVs der Woche und blicken darauf zurück, was sie sich vorgenommen und dann doch nicht – oder nicht so richtig – durchgezogen haben. Sei es der trampelnden Nachbarin von oben die Meinung zu geigen, sich nach Jahren wieder hinters Steuer zu setzen oder doch endlich mal regelmäßiger ins Fitnessstudio zu gehen, Laura und Simon geben ehrliche Einblicke in ihr Leben und nehmen sich dabei selbst nicht zu ernst. Diese Mischung aus gnadenloser Ehrlichkeit, Selbstreflexion und Humor ist zugleich unterhaltend und beruhigend, denn die beiden verdeutlichen: niemand hat alles in seinem Leben immer so im Griff, wie es nach außen hin scheinen mag. Jeder hadert mit gewissen Dingen oder ärgert sich über bestimmte Eigenschaften, und das ist vollkommen normal.

In ihrer Rubrik (und den gleichnamigen Sondersendungen) „Ratschläge von Menschen, die selbst keine Ahnung haben“ nehmen sich die beiden sogar den Problemen der Zuhörer*innen an und geben (mal mehr, mal weniger hilfreich, aber immer mit einer gesunden Portion Selbstironie) Tipps, um aus einem ZSV doch noch einen Erfolg zu machen.

Sektorkindern dürften die beiden Stimmen außerdem bekannt vorkommen, denn Laura und Simon moderieren regelmäßig eine Nachmittagssendung auf 1Live. Wem der Humor und die Schlagfertigkeit der beiden schon dort gut gefällt, der kommt beim Podcast Zum Scheitern verurteilt ganz bestimmt auf seine Kosten.

„Tick Tick…Boom!“: Der Countdown ins Erwachsenwerden

Was will man mit 30 erreicht haben? Diese Frage umtreibt einen spätestens im Studium, wenn es immer öfter heißt „Und was willst du dann damit machen?“ und „Dann aber schon mit deiner*m Partner*in zusammen, oder?“ Obwohl man objektiv weiß, dass es keine wirklichen Deadlines für das Leben gibt und 30 ‚auch nur eine Zahl‘ ist, schwebt diese magische Grenze wie ein Damokles Schwert über einem. Erfolgsbeispiele wie die Forbes „30 unter 30“-Liste tragen nun nicht dazu bei, den Druck bis dahin sein Leben im Griff zu haben, zu mindern.

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Autor*in werden: Ein Seiteneingang

Self-Publishing von Zuhause (Bild: CCo Pixabay Stocksnap)

Seit der Jahrhundertwende hat sich der Literaturbetrieb stark gewandelt. Neben E-Books, Apps, Abonnements und Social Media gewinnt Self-Publishing, das eigenständige Veröffentlichen eines Buches, an Bekannt- und Beliebtheit. Besonders der Marktriese Amazon hat diesen Prozess beschleunigt: Das Feature Kindle Direct Publishing eröffnet allen Autor*innen die Möglichkeit ohne Qualitätskontrolle ihre Werke als E-Books auf Amazon zum Verkauf anzubieten. Eine der erfolgreichen Self-Publisher des letzten Jahres und Gewinnerin des Goodreads Choice Awards in der Kategorie Bestes Debut ist Elena Armas mit ihrem Buch The Spanish Love Deception.

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Fundstück: Die ersten studierenden Frauen um 1900 – Wir Frauen haben kein Vaterland

(Bild: Anna Philipp)

Ob und wie einfach wir in Deutschland einen Zugang zu höheren Bildungsinstitutionen erlangen, hängt heute zu einem großen Teil von den sozialen und ökonomischen Verhältnissen ab, aus denen wir stammen. Doch noch vor einiger Zeit wurde dies insbesondere von der eigenen Geschlechterzugehörigkeit bestimmt und Frauen blieb die Möglichkeit auf ein Studium verwehrt. Denn das weibliche Immatrikulationsrecht wurde in Deutschland erst im Jahr 1899 an den Universitäten in Heidelberg und Freiburg eingeführt und war zu Beginn mit zahlreichen Bedingungen verknüpft. Daher war es nur den wenigsten Frauen tatsächlich möglich, einem Studium nachzugehen.

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Kein Weihnachten ohne Bücher! Teil 4

New Year – Same Me. Bild: CCo Pixabay (Pexels)

Schönen vierten Advent zusammen! Die Adventszeit ist wieder wie im Nu verflogen und schon sind wir nur noch vier Tage von Heiligabend und siebzehn Tage vom Jahresende entfernt. Um den Unsicherheiten, die das Neujahr mit sich bringt, zu umgehen, fokussieren sich viele auf die sogenannten Neujahrsvorsätze. Als würden wir uns in Zeiten von Homeoffice und wenig freizeitlichen Angeboten nicht schon genug unter Druck setzen, gehen wir noch einen Schritt weiter und setzen eine Liste an menschlichen, sportlichen oder akademischen Vorsätzen auf. Neujahr heißt Veränderung, alle schlechten Gewohnheiten aufzubrechen und von heute auf den 1. Januar plötzlich ein neuer und besserer Mensch zu sein. Veränderung und das aktive Arbeiten am eigenen Charakter ist unverkennbar löblich, aber auch ein lang andauernder, wenn nicht unendlicher Prozess. Das neue Jahr öffnet uns zwar neue Türen und lässt uns schlechte Tage des alten Jahres vergessen, aber es bleibt letztendlich schlicht ein Tageswechsel. „New Year – Same Me“ ist nichts Schlechtes, sondern das normalste der Welt. Veränderung geschieht kontinuierlich und sie geschieht langsam. Nimm dir selbst den Druck für das kommende Silvester und freue dich ohne strikte Neujahrsvorsätze auf das neue Jahr! Im literarischen Umfeld feiert Das Tagebuch der Anne Frank 2022 beispielsweise seinen 70. Geburtstag, ein perfekter Anlass, um es das erste Mal oder erneut zu lesen. Zudem wird die schwedische Kinderbuchautorin Astrid Lindgren 115 Jahre alt, weswegen wir eines ihrer Bücher ebenfalls in die Empfehlungen aufgenommen haben. Hier kommen die letzten Buchempfehlungen unseres Weihnachtsspecials 2021:

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„Radikale Selbstfürsorge – Jetzt!“: Pausen müssen wir uns nicht verdienen

Buch "Radikale Selbstfürsorge" auf Kuscheldecke

Svenja Gräfens „Radikale Selbstfürsorge – Jetzt!“ (Bild: Elena Hesterkamp)

Deine To-Do-Liste wird einfach nicht kürzer, Weihnachtgeschenke müssen auch noch her und du liest täglich Nachrichten zur Corona-Pandemie? Das Gefühl der Überforderung und eine Blutbahn voller Stresshormone überraschen da nicht wirklich. Anders geht’s wohl nicht: Become the best version of yourself – das funktioniert eben nur, wenn du funktionierst – und zwar ohne Pause. Oder? Dass das ein Trugschluss ist, wird in Svenja Gräfens Buch „Radikale Selbstfürsorge – Jetzt!“ schnell klar. Doch es geht um mehr. Es geht auch um „eine feministische Perspektive“ – der Untertitel des Buches. Wer Svenja Gräfen nicht bereits als Romanautorin oder Slam-Poetin gelesen oder gehört hat, sollte sie mit diesem Buch kennenlernen. Und wer von Selfcare nichts hält, sollte es trotzdem lesen – oder gerade dann.

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„Man kann auch sehr ernste Themen bearbeiten, ohne dabei den Humor zu verlieren“ – Tarkan Bagci im Interview (Teil 2)

Autor Tarkan Bagci im Interview

Tarkan Bagci (Bild: Lenny Rothenberg)

In Teil 1 unseres Interviews hat Tarkan uns erzählt, wie er während seines Studiums bereits erste Erfahrungen als Gag-Autor und beim Campus-Radio sammeln konnte. Außerdem hat er allen, die ihm nacheifern möchten, den Rat gegeben, einfach loszulegen, weniger zu zögern und mehr auf das Motto „Learning by doing“ zu setzen.

Neben seiner Tätigkeit als Comedy-Autor und der Arbeit am Podcast „Gefühlte Fakten“, den er zusammen mit seinem Autorenkollegen Christian Huber veröffentlicht, kamen in diesem Jahr auch zwei Bücher von Tarkan auf den Markt. „Die Erfindung des Dosenöffners“ ist ein Roman, in dem der Protagonist Timur von seinem großen Durchbruch als Journalist träumt und dabei auf eine alte Dame trifft, die ihm mit ihrer kuriosen Geschichte genau so etwas zu versprechen scheint. In „Nach dem Tod komm ich“ erzählt Tarkan die wahre Geschichte des Tatortreinigers Thomas Kundt.

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Kein Weihnachten ohne Bücher! Teil 3

Nicht nur visuell ist Weihnachten etwas ganz besonderes. Auch Musik gehört zur festlichen Stimmung dazu. Bild: CC0 Unsplash (David Beale)

Wann habt ihr das letzte Mal eigentlich ein Weihnachtslied gesungen? Also nicht nur mitgesummt, sondern wirklich von der ersten Strophe bis zum letzten Refrain gesungen? Vor einer gefühlten Ewigkeit im Musikunterricht in der Schule, letztes Jahr im Weihnachtsgottesdienst oder sogar erst gestern beim Plätzchenbacken? Es gibt so viele unterschiedliche Weihnachtssongs, von traditionellen Evergreens wie „Alle Jahre Wieder“ und „Kling, Glöckchen“ bis hin zu moderneren Klassikern wie „Last Christmas“ oder „Happy Xmas (War is Over)“. Weihnachtslieder sind meist simpel gehalten und man muss keine Whitney Houston oder Celine Dion sein, um die Melodien mitsingen zu können. Das älteste bekannte, deutschsprachige Weihnachtslied ist laut der Universität Erfurt übrigens „Sys willekomen heirre kerst“ („Sei uns willkommen Herre Christ“). Die gefundenen Notenblätter sind zwischen 1394 und 1398 in Aachen entstanden, allerdings ist das Weihnachtslied vermutlich viel älter und stammt aus dem elften Jahrhundert. Falls ihr doch eher Gesangsmuffel und passive Musikliebhaber seid, schaltet eine Weihnachtsplaylist an, macht es euch mit einem unserer Buchtipps auf dem Sofa bequem und genießt den vorletzten Adventssonntag.

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„Ich habe eine Nische gefunden, in der ich mich nicht verstellen muss“ – Tarkan Bagci im Interview (Teil 1)

Autor Tarkan Bagci im Interview

Tarkan Bagci (Bild: Lenny Rothenberg)

Comedy ist Tarkan Bagcis Job – er hat unter anderem für Fernsehsendungen wie das Neo Magazin Royale, Knallerfrauen und Studio Schmitt geschrieben und unterhält sich jeden Donnerstag im Podcast „Gefühlte Fakten“ mit seinem Kollegen Christian Huber über interessante, skurrile und lustige Alltagsbeobachtungen. Die Themen sind mal mehr und mal weniger gut recherchiert (es geht ja immerhin um gefühlte Fakten), aber immer mit einer ordentlichen Portion Humor und Selbstironie  versehen. Fernab von Fernsehen und Comedy hat Tarkan in diesem Jahr aber auch seine ersten beiden Bücher veröffentlicht. Im Rahmen des Literatürk-Festivals fand nun in Essen eine Lesung aus seinem Debütroman Die Erfindung des Dosenöffners statt. Im Interview verrät er uns, welche beruflichen Pläne er eigentlich hatte und wem er ,,Fake it till you make it“ als Motto empfiehlt.

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Fundstück: Verbrecher, Spannung und eine große Priese Nostalgie – Die Drei ???

„Die Drei ??? – Wir übernehmen jeden Fall. Erster Detektiv Justus Jonas; Zweiter Detektiv Peter Shaw; Recherchen und Archiv Bob Andrews“ Ich bin wahrscheinlich nicht die Einzige, die die Visitenkarte der drei jugendlichen Detektive aus Rockey Beach auch heute noch auswendig kennt oder jedes Mal einen Ohrwurm von der unverkennbaren Titelmusik der Hörspielserie bekommt, wenn sie nur die Namen hört.

Für mich gehören die Hörspiele Der Drei ??? zu den Kindheitserinnerungen schlechthin. Auch wenn Hörspiele generell im Vergleich zu früheren Zeiten etwas an ihrer Bedeutung verloren haben, gehören die Fälle der Hobby- Detektive, zusammen mit Bibi und Tina und Benjamin Blümchen zum Standardrepertoire in den Kinderzimmern. Weiterlesen