Die Kunst- und Kulturszene steht wegen der Pandemie still: Konzert- und Lesesäle, Kinos, Museen, Bibliotheken, Bühnen und Theater sind aufgrund der Corona-Krise geschlossen. Viele Künstlerinnen und Künstler streamen nun jedoch ihre Veranstaltungen live. So singen bekannte Sängerinnen und Sänger aus dem heimischen Wohnzimmer und das Autokino oder Autokonzert stellt die neue Alternative zu Kino und Konzerten dar. Lesungen in Buchhandlungen und Theatern sind momentan zwar nicht erlaubt, dennoch hält es viele deutsche Schriftsteller*innen nicht davon ab, ihr Publikum zu finden. Denn Lesungen von renommierten Autorinnen und Autoren finden nun via Internet statt. Das ist nicht nur gut, um die Kunst am Laufen zu halten, sondern auch, um in der Heimisolation eine kurze Pause von den Corona-Nachrichten machen zu können.
Bekannte Autorinnen und Autoren stellen ihre bisher unveröffentlichten Werke im Internet über Streams vor und geben ihren Leser*innen erste Einblicke. Dazu gehören unter anderem der Gewinner des Deutschen Buchpreises Saša Stanišić oder Cornelia Funke. Saša Stanišić liest zum Beispiel Geschichten für Kinder aus seinem bisher noch nicht veröffentlichten Buch „Taxigeschichten“ live aus seiner Wohnung in Hamburg vor. Sein Kinderbuch „Taxigeschichten“ wird vermutlich 2021 bei Mairisch erscheinen. Auch Cornelia Funke hat sich eine kreative Möglichkeit einfallen lassen ihre Leser*innen während der Kontaktsperre bei Laune zu halten: Ihr neues Buch „Die Farbe der Rache“ aus der Tintenherz-Reihe ist zwar noch nicht zu Ende geschrieben, doch in diesen schweren Zeiten werden, so die Autorin, Geschichten wie diese besonders gebraucht. Gemeinsam mit ihren Freund Eduardo Garcia hat sich die Autorin aus diesem Grund entschlossen, die ersten 15 Kapitel des neuen Buches schon einmal von Rainer Strecker vorlesen zu lassen. So konnten ihre Leser*innen am 17. April per Livestream auf ihrer Instagram-Seite sowie dem YouTube-Kanal des Verlages Atmende Bücher kurz in den Tintenwelt abtauchen und den Corona-Alltag vergessen.
Auch weitere große Verlage, wie der KiWi-Verlag, lassen ihre Lesungen nicht mehr entfallen, sondern streamen ab jetzt via YouTube und Instagram. Die Lesungen im Lockdown halten nämlich nicht nur uns Leser*innen bei Laune, sondern helfen auch von massiven Einkommensverlusten gefährdete Autoren, Freischaffende und kleinen Buchläden, die aufgrund der Corona-Krise mit massiven Einschränkungen zu kämpfen haben. Wer mehr zu Veranstaltungen und Kulturerhalt in Zeiten der Pandemie erfahren möchte, sollte diese Woche unbedingt nochmal auf unserem Blog vorbeischauen. Unsere Redakteurin Lea Rindfleisch berichtet nämlich mehr von ihren Eindrücken eines Autokino-Besuches.
Ein Kommentar