Fundstück: Woobooks – eine Chance für ungewöhnliche Bücher

Autor:innendasein braucht mehr als gute Ideen und Schreibtalent. Oft ist eine Menge Geduld und eine Prise Glück nötig, damit das eigene Buch gedruckt wird. (Bild: CC0 Unsplash)

Wenn Autor:innen ihre Exposés und Manuskripte an Verlage schicken, müssen sie sich vor allem auf eines gefasst machen: Absagen. Egal wie viel Finesse, Liebe und Schweiß in ihren Texten steckt – passen sie nicht ins Verlagsprogramm, haben sie keine Chance. Insbesondere ungewöhnliche Ideen bleiben regelmäßig auf der Strecke. Das Problem: Es ist schwierig abzusehen, ob Ausgefallenes die Leser:innen interessiert und sich für den Verlag rentieren würde.

Diese Erfahrung musste auch der Autor Thorsten Smidt machen – und wurde mit seinem Manuskript zur Inspiration für Woobooks. Initiiert wurde die Plattform des Bonner Kick Verlags im vergangenen Jahr von Markus Stromiedel. Sie ermöglicht Autor:innen, ihr Buchprojekt potentiellen Leser:innen zu präsentieren bevor es realisiert wird. Ein Crowdfunding sichert die Finanzierung, damit das Projekt umgesetzt werden kann. Dazu gehören ein klassischer Buchvertrag, professionelle Covergestaltung, Lektorat, Korrektorat und Herstellung ebenso wie Honorare für die Autor:innen. Smidts Genremix Vier Nullen zu viel konnte auf diese Weise im September 2021 als erstes Woobook erscheinen. Aktuell läuft die Kampagne für In Zebra Schuhen von Jasmin P. Meranius, zwei weitere Bücher sind vorbestellbar und drei warten auf den Start ihrer Crowdfunding-Aktionen.

Viele Autor:innen, die bei der Suche nach einem Verlag enttäuscht werden, entscheiden sich, ihr Buch im Selfpublishing zu veröffentlichen. Woobooks kann eine Alternative zu dieser oft kostenintensiven Variante sein. Trotz des Vorhabens, von anderen Verlagen ungewollten Büchern zum Druck zu verhelfen, werden jedoch auch bei Woobooks nicht alle Projekte angenommen. Bevor eine Kampagne gestartet wird, werden Exposé und Leseprobe geprüft. Unsicherheiten über Vermarktungsmöglichkeiten sind bei Woobooks aber kein Grund für eine Ablehnung.

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