Fundstück: Im Reich der Schreibenden

Ort zum Lesen, Ort zum Schreiben – Wohnungen und Bücher gehören zusammen. Wieso also sollten Autor:innenlesungen nicht an genau diesen Orten stattfinden? (Bild: CC0 unsplash)

Eine Autor:innenlesung in der eigenen WG? Veranstaltungen dieser Art organisiert zwischen/miete NRW – wenn nicht gerade eine Pandemie wütet – in sieben Städten Nordrhein-Westfalens sowie in Brüssel. Als coronagerechte Variante drehen die Organisator:innen das Konzept nun um und besuchen mit der Kamera Schriftsteller:innen in ihren eigenen vier Wänden. Dabei entstehen Videos von rund einer Stunde Länge, die in tiefgründigen Gesprächen den Hintergründen neu veröffentlichter Bücher nachspüren. Moderator Tilman Strasser besucht einige Autor:innen in ihren Wohnungen, andere trifft er zu einem Spaziergang durch die Viertel, die für sie oder ihr Werk von Bedeutung sind. Selbstverständlich werden auch Ausschnitte aus den Büchern vorgelesen.

Während die reale Nähe und der Austausch mit dem Publikum im Vergleich zu einer gewöhnlichen Lesung fehlen, eröffnen die Videos einen besonderen Einblick in die Lebenswelt der Schreibenden. Wo ein Mensch lebt und welche Orte ihn prägen, ist oft eng verknüpft mit seiner Haltung zur und Wahrnehmung von der Welt. Vor diesem Kontext entfalten sich im Gespräch die Gedanken, die die Autor:innen in ihrem Schreiben leiten.

Auf dem Youtube-Kanal des Veranstalters sind unter anderem schon Interviews mit Mithu Sanyal (Identitti), Linus Giese (Ich bin Linus) und Asal Dardan (Betrachtungen einer Barbarin) zu finden. Wer das Projekt finanziell unterstützen möchte, kann gegen eine monatliche „Miete“ von wahlweise 2,50€, 5€ oder 10€ in die virtuelle WG einziehen und je nach Beitragshöhe an Verlosungen teilnehmen oder ein signiertes Buch erhalten.

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