Wortspiele. Das Spiel mit dem Wort. Das Wort mit Spiel. Über das Spiel vielleicht und wenn, dann welches? Es gibt Menschen, die es lieben, die die es von sich schieben und die, die sich doch wieder verlieben. Wenn man sich die Zeit nimmt, dann entstehen irgendwann die raffiniertesten Perlen, mit denen jeder anstellen kann, was man will, und sei es nur, sie vor die Säue zu werfen. Es gibt sogar einen ganzen Tag, der dieser illustren Kunst gewidmet ist: Der 12.11. eines jeden Jahres.
Eine Kunst in der Tat. Denn Wortspiel bedeutet Spaß. Für sich und andere. Das erfordert Mühe. Der nötige Witz bzw. Esprit, die Leichtigkeit der Sprache, die man als angenehm, motivierend, geradezu erheiternd bezeichnen kann (daher Witz), ist kein Ass, das automatisch in jedem Ärmel steckt. Und manche können es sich nicht einfach so aus jenem schütteln.
Natürlich gibt es die ‚Spiele‘, die Leiden verursachen, statt sie zu lindern. Die Ecken und Kanten haben, wo andere Heinz Erhardt heißen und uns willkommen. Für die ist eigentlich der Tag der schlechten Wortspiele. Aber ‚schlecht‘ ist relativ: Für viele liegt der Spaß in jenen Kanten. Die Suche nach der perfekten Ecke erfordert ebenfalls Präzision und Verständnis. Wer suchet, der findet, und sei es im Kühlregal. ‚Schlechte‘ Wortspiele sind immer Wortspiele, selbst wenn es stets dieselben Rambodieschen sind, die im Gemüsegarten randalieren oder man ins Grübeln kommt, wie der Himmel funktionieren kann, bei so vielen Engeln, die jeden Abend in Bars und Discos fallen.
Wortspiel bedeutet das Spiel mit dem Wort. Es ist Auseinandersetzung mit der Sprache. Sprache ist Kultur. Für die einen klingt das hochtrabend (genauso klingt ‚hochtrabend‘ hochtrabend), für die anderen trivial. Genauso wie Trivial Pursuit ist auch das Wortspiel Beschäftigung mit Dingen unseres Alltages, unserer Zeit, den politischen, medialen und technologischen Entwicklungen und Neuerungen. Beschäftigung mit Ideen und Einschätzungen, Erwartungen und Bildern, Tradition und Formen, bekannten wie unbekannten, fremden. Wortspiel ist eine Verarbeitung all dieser Eindrücke und Kontexte – dieses Komplexes, den wir ruhig als Kultur bezeichnen können. Wir bewegen uns als Personen durch ihn, erfahren ihn, drücken uns über ihn aus in einer Art und Weise, die in der Lage ist, diese verschiedensten Bereiche anzusprechen und gleichzeitig ungesagt zu lassen. All dies tun wir, zum Teil ohne es zu merken und wir tun es mit Freuden.