Digiturlaub: Die Schatzinsel

Die Schatzinsel

Barefoot Island diente als Drehort für „Die Schatzinsel“. Foto: Karoline Klotsch

Zum Auftakt unserer Urlaubs-Reihe nehme ich euch nicht nur mit an einen anderen Ort, sondern auch in eine andere Zeit! Schließt die Augen – vielleicht auch nicht, sonst könnt ihr ja gar nicht weiterlesen – spürt den Wind euer Haar zerzausen, fühlt die Sonne und die Gischt auf eurem Gesicht. Schmeckt die Seeluft auf euren Lippen und hört die Planken unter euch knarren. Wiegt euch im Takt der Wellen und des Schiffs. Das ist eine viel zu romantische Vorstellung, deshalb hört ihr es bald hinter euch knurren: „Zurück an die Arbeit, Landratte!“

So träume ich mich weg, wenn ich „Die Schatzinsel“ (1883) von Robert Louis Stevenson lese. Ich liebe es, mit dem jungen Jim Hawkins, Dr. Livesey und Trelawney auf Abenteuerfahrt zu gehen, an Bord der Hispaniola eine geheimnisvolle Insel in der Karibik und ihren Schatz zu suchen. Das ist Freiheit! Kein Handy, kein Internet, kein Instagram. Nur ein altes Segelschiff, ein Hemd, eine Hose und eine Hängematte. Natürlich dürfen John Silver und eine ordentliche Meuterei für einen aufregenden Urlaub zwischen den Buchseiten nicht fehlen. Einmal in den Lauf einer Pistole schauen oder den scharfen Säbel an der Kehle spüren mit dem Wissen, dass alles gut wird.

Ja, Stevenson hat mit seiner Piratengeschichte einen Nerv getroffen, der Sehnsucht weckt, damals wie heute. „Die Schatzinsel“ prägt seither die Vorstellungen der Leute von Piraten, die Holzbeine tragen und Schatzkarten entschlüsseln. Der Schotte hat noch weitere Segelschiff-Sagen verfasst, die man zum Beispiel im Werk „Island Nights‘ Entertainments“ findet – schon der Name weckt Urlaubsgefühle. Stevenson selbst verbrachte seine letzten Lebensjahre in der Südsee, auf Samoa, und hinterließ dort seine Spuren. Man könnte sagen, er ist Schuld an meiner Gier nach Palmen, Galeonen und Freibeutern, welche ich hier mit euch teilen will.

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