Kein Sommer ohne Bücher! Teil 1

Was im Sommer nicht fehlen darf? Ein gutes Buch! Wir helfen euch bei der Wahl eurer Urlaubslektüre. Bild: CCO Pixabay

Die Temperaturen stehen jetzt schon über der 30 Grad Marke, die Ventilatoren laufen auf Hochtouren und die Eistruhen im Supermarkt sind leergefegt. Höchste Zeit, Körper und Geist Ruhe zu gönnen und vom Alltagstrubel abzutauchen. Wer weder Meer noch Badesee in der Nähe hat, Schwimmbäder meidet und das Planschbecken nicht auf den 1 m2 großen Balkon quetschen möchte, kann sich hierfür eines guten Buches bedienen.

Die frische Luft scheint die Leselust vieler zu steigern, weshalb die Digitur-Redaktion auch in diesem Sommer ihre Lieblingstexte präsentiert. Vielleicht findet ihr darunter den ein oder anderen heißen Tipp, der euch an sonnig-heiteren Tagen sowie auf reiselustige Unternehmungen begleiten kann. Die Genres und Gattungen sind hierbei so breitgefächert wie die Interessen unserer Redakteur*innen und ermöglichen die richtige Buchwahl für jede Situation. Lust auf einen unterhaltsamen Roman am Strand, ein gesellschaftskritisches Essay im Café am Straßenrand oder philosophische Ideen während einer Zugfahrt in den Urlaubsort? Fakt ist, Bücher gehören zum Sommer dazu und in jede gepackte Reisetasche! Sie sind, woran ihr euch später erinnert – sei es, weil der Lesestoff derart fesselnd war, dass er noch lange nachhallt, oder, weil der Grasfleck auf dem Cover an den einen, ganz besonderen Nachmittag auf der Wiese erinnert.

Wie schon im letzten Jahr hoffen wir auch jetzt, euch mit unseren Vorschlägen inspirieren und eure eigenen Sommergeschichten bereichern zu können:

Lektüreempfehlung von Jannick Griguhn: „Süßwasser“. Bild: Jannick Griguhn

„Adas Körper behaust drei konkurrierende Identitäten: Wir, Asụghara und Ada. Sie leiten uns durch den magisch anmutenden Roman Süßwasser von Akwaeke Emezi. Wir und Asụghara sind Ogbanjes (böse Geister), deren Gelüsten Ada von klein auf unterliegt. Als Ada ihre Heimat Nigeria verlässt, um in die USA zu ziehen, übernimmt Asụghara die komplette Kontrolle über ihren Körper  ̶  und Asụghara dürstet es nach rücksichtsloser Selbstverletzung und Sex. Emezis poetischer, hypnotisierender Schreibstil, die raffiniert konstruierten Erzählperspektiven auf Adas verzweifelten Überlebens- und Identitätskampf entwickeln eine starke Sogkraft und bringen uns, ungeachtet der ohnehin schon hohen Temperaturen, ins Schwitzen.“ (Eichborn, 288 Seiten, 24,00 Euro)

 

 

Lektüreempfehlung von Saskia Ziemacki: „Die letzten Tage des Patriarchats“. Bild: Saskia Ziemacki

„‚Kennen Sie den? Sitzen zwei Homosexuelle im Flugzeug. Sagt die eine zur anderen: Bestimmt haben sich jetzt alle zwei Schwule vorgestellt.‘ Margarete Stokowski schreibt in ihrem Werk Die letzten Tage des Patriarchats mit viel Humor über feministische und politische Themen. Bestehend aus kurzen Kolumnen und Essays aus den Jahren 2011 bis 2018, die bei der taz und dem Spiegel Online erschienen sind, berichtet die Autorin authentisch über das Weltgeschehen und nimmt es kritisch und ironisch in den Blick. Konzepte wie der Sexstreik von Frauen, Begriffe wie Bundespräsidentengattin und Journalisten wie Edo Reents von der FAZ werden von Stokowski aufs Korn genommen. Wer im Urlaub Lust auf eine intellektuelle Lektüre hat, bei der ebenso viel gelacht wie gedacht werden kann, für die*den ist Die letzten Tage des Patriarchats genau das Richtige.“ (Rowohlt Verlag, 317 Seiten, 20,00 Euro)

 

 

Lektüreempfehlung von Annika Vahle: “London calling! 111 Gründe, London zu lieben”. Bild: Annika Vahle

London calling! 111 Gründe, London zu lieben von Gerhard Elfers ist das perfekte Buch, wenn man im Urlaub lesen möchte, die Lektüre aufgrund von Aktivitäten aber immer wieder unterbrechen muss. In kurzen Texten lernen wir die englische Hauptstadt stets von einer anderen Seite kennen: Mal kritisch, mal unterhaltsam, mal verträumt. Am Ende des Buches liebt man London vielleicht noch mehr – oder man hasst es. Fest steht aber: London ist viel mehr als Big Ben, Buckingham Palace, Tower Bridge.” (Schwarzkopf & Schwarzkopf, 344 Seiten, 9,95 Euro)

 

 

 

 

Lektüreempfehlung von Daniel Kost: „Begegnung auf Sphinx“. Bild: Daniel Kost

„Hin und wieder braucht es unschuldigen Spaß. Wie ein Buch, bei dem man sich einfach hinsetzen und abschalten kann. Begegnung auf Sphinx bildet den Auftakt einer Reihe von Episoden, wie man sie in David Webers Space Opera um Commander Honor Harrington findet, nur gesondert veröffentlicht. Doch mit Stephanie Harrington erschafft er eine Figur, die unerwartet ‚down to earth‘ ist: Zwar intelligent genug, eine bisher unbekannte Spezies aufzuspüren, ist sie dennoch eine Teenagerin, die z. B. um den Respekt von Älteren kämpft und versucht, in neuer Umgebung Freunde zu finden. Diese Kombination von ‚coming of age‘ und Orientierung mit Abenteuer im Science-Fiction-Gewand entwickelt eine sehr ansprechende Dynamik, die die Bücher empfehlenswert macht, wenn schon nicht die ungewöhnlich gewöhnlichen Themen. Und ganz ehrlich: Bei den Temperaturen, die uns diesen Sommer erwarten, erscheint die Vorstellung von den 16 Monaten Winter, wie sie auf Sphinx herrschen, sehr verlockend.“ (Bastei Lübbe, 407 Seiten, 9,00 Euro)

 

Lektüreempfehlung von Sophie Greve: „Madame Picasso“. Bild: Sophie Greve

„Paris zu der Zeit der Belle Époque, das schillernde Leben rund um das Moulin Rouge, die europäische Avantgarde – all dies lernt man in Anne Girards Roman Madame Picasso kennen. Der Roman arbeitet literarisch die Biografie der Eva Gouel auf. Diese kam im Jahr 1911, auf der Suche nach einem neuen Leben, aus der Provinz in die blühende Metropole Paris. Hier geht sie ihren Weg als Kostümschneiderin und begegnet Pablo Picasso. Eine der eher unbekannteren großen Liebesgeschichten dieser Zeit beginnt. Der Roman spielt mit Realität und Fiktion, doch im Anhang des Buches wird deutlich, wie genau hier recherchiert wurde, um Eva Gouel und ihrer Geschichte eine Stimme zu verleihen. Für mich eignet sich der Roman wunderbar zum Träumen am Strand. Als kleiner Tipp: Der Roman gehört zu der Reihe des Aufbau Taschenbuchverlages Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe, bei der die Biografien bekannter Frauen aus der Kunst und Kulturszene literarisch vermittelt werden. So könnt ihr euch gleich mit einem ganzen Stapel Bücher für den Urlaub eindecken.“ (Aufbau Taschenbuch Verlag, 478 Seiten, 12,99 Euro)

 

Lektüreempfehlung von Lea Rindfleisch: „Wie gut ist Ihre Allgemeinbildung – der große SPIEGEL-Wissenstest“. Bild: Lea Rindfleisch

„Egal ob am Strand, im Freibad, auf dem Balkon oder im Park, das kleine Buch Wie gut ist Ihre Allgemeinbildung – der große SPIEGEL-Wissenstest könnt ihr überall in die Hand nehmen. Auf 160 Seiten könnt ihr euer Wissen testen. Aufgeteilt in die Kategorien Geschichte, Politik, Wirtschaft, Naturwissenschaften und Kultur birgt das Taschenbuch 150 Fragen. Von Multiple Choice bis zu Bilderbeschriftung ist alles dabei. Beweist, dass die Autoren von „Generation Doof“ und „Die verblödete Republik“ Unrecht haben und die jüngeren Generationen doch einiges auf dem Kasten haben. Schnappt euch eure Liebsten und löst die Fragen gemeinsam oder gegeneinander – für Spaß sorgt das Buch allemal!“ (KiWi Paperback, 5,00 Euro)

 

 

Nächste Woche folgt Teil 2 unserer Bücherreihe. Bis dahin – viel Spaß beim Stöbern, Entdecken, Wiederentdecken, Abkühlen und Lesen!

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