Fundstück: Steppenkinder – Der Aussiedler-Podcast

Der Podcast „Steppenkinder – der Aussiedler Podcast“ auf Spotify. Bild: Evelyn Messel

Spätestens seit dem Ukraine-Krieg werden auch hierzulande Stimmen russischsprachiger Einwohner*innen in den Mittelpunkt gerückt. Unter ihnen auch die der Russlanddeutschen. Doch selten wissen Außenstehende, was es mit einer der größten Migrant*innengruppen in Deutschland auf sich hat und nehmen fälschlicherweise an, dass es sich schlicht um Migrant*innen aus Russland handelt. Dabei ist die Realität viel komplexer und heterogener: Die Geschichte der Russlanddeutschen beginnt tatsächlich im deutschsprachigen Raum und ist geprägt von Kolonisierungsmaßnahmen, Deportation, Gefangenschaft und Migration.

All diesen geschichtlichen Begebenheiten und Zusammenhängen gehen Ira Peter und Edwin Warkentin in ihrem Podcast Steppenkinder auf den Grund. Beide sind Russlanddeutsche, wurden in Kasachstan geboren und sind als Kinder nach Deutschland immigriert. Sie erklären die Geschichte der Russlanddeutschen nicht nur sachlich und verständlich, sondern verbinden diese mit der Gegenwart, indem sie Einblicke in ihre eigenen Familiengeschichten geben und persönliche Eindrücke teilen. Sie erzählen von Kindheitserinnerungen in Kasachstan und in Deutschland, tauschen Anekdoten aus ihrer Schulzeit aus und sprechen über ihre persönlichen Werdegänge. Aber im Gespräch oder mit Gästen werden auch weitergreifende Themen wie Erinnnerungskultur, kulturelle Identität und Politik diskutiert.

Informiert, selbstbewusst und charmant bringen sie den Hörer*innen die russlanddeutsche Kultur näher, zeigen jedoch auch die Heterogenität und Komplexität dieser Bevölkerungsgruppe auf. Und auch wenn der Informationsgehalt hoch ist, bleibt durch das sympathische Moderations-Duo die Langeweile aus. Warum sich Ira und Edwin als „Steppenkinder“ bezeichnen, wer der „deutscheste Kasache“ ist und was es mit gesalzenen Wassermelonen auf sich hat, könnt ihr in ihrem Podcast auf Spotify und iTunes erfahren.

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