In einer wunderschön lauen Sommernacht besuchte ich im Sommer 2018 mit zwei Freunden ein Freiluftkino. Damals als das noch möglich war. Wir teilten uns thematisch zum Film passend einen billigen italienischen Weißwein und thematisch weniger passend Schokokekse. Während die Sonne langsam hinter den Bäumen unterging und es dunkler wurde, begann der Film, der bald zu meinen absoluten Lieblingsfilmen zählen würde. Nach einem kurzen Schreckmoment in dem wir uns nicht sicher waren, ob es ein französischer Film war, der in der Originalsprache gezeigt wurde, begann die wunderschöne Liebesgeschichte eines Sommers.
Call Me By Your Name spielt in einem kleinen italienischen Städtchen in dem der Protagonist Elliot, gespielt von Timothée Chalamet, die Schönheit und Sinnlichkeit von dem älteren Oliver (Armie Hammer) entdeckt. Elliots Vater ist ein Professor und nimmt jeden Sommer einen Absolventen in seinem Heim auf, der ihm bei seinen Forschungen unterstützt. Zunächst erscheint Oliver dem jüngeren wie ein von allen bewunderter Angeber. Mit der Zeit lernt Elliot den anderen jedoch kennen und entwickelt eine Verbindung zu ihm, die in einer besonderen Beziehung der beiden endet.
Der Film befasst sich nur mit einem kurzen Ausschnitt aus dem Leben des jungen Elliots, doch in dieser kurzen Zeit werden ihm Dinge über ihn selbst, seine Familie und seine Sexualität bewusst, die sein Leben auf eine endgültige Weise verändern. Und trotzdem ist der Film niemals laut in seiner Handlung. Die Veränderungen, bahnbrechend wie sie auch sind, werden nicht aufdringlich präsentiert. Sie kommen vor der pittoresken Kulisse zustande und werden von dem unglaublich zarten und einfühlsamen Soundtrack unterstützt.
Das Gefühl der Sommernacht, in welcher ich den Film zum ersten Mal sah, hat auf jeden Fall zu meiner Beziehung mit den Film beigetragen, aber die wunderschöne Geschichte, die leise vor dem malerischen Hintergrund erzählt wird, erschafft bei mir jedes Mal das Gefühl von Urlaub, egal ob ich mir den Film im Sommer oder tiefsten Winter anschaue.
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