… oder die, die’s noch werden wollen.
Unter digitaler Literatur stellen sich viele einfach eBooks vor, die man auf einem eReader lesen kann. Dabei beinhaltet diese Kategorie so viel mehr als digitalisierte Bücher auf elektronischen Lesegeräten, wie man an den folgenden sieben Beispielen sehen kann. Die Auflistung erhebt keinesfalls Anspruch auf Vollständigkeit, denn das Schöne an der Digitalisierung ist, dass sie sehr viele Möglichkeiten bietet, Literatur zu konsumieren. Weitere Hinweise zu digitalen Leseerfahrungen können gerne als Kommentar gepostet werden.
1. Buchclubs im Netz
Wer die Einladung zu Mark Zuckerbergs Facebook-Buchclub 2015 verpasst hat, kann dieses Jahr zusammen mit der britischen Schauspielerin Emma Watson Bücher lesen. Die UN-Sonderbotschafterin für Frauen- und Mädchenrechte hat sich im Rahmen ihrer „HeForShe“ Kampagne vorgenommen, feministische Literatur zu fördern. Der Lesezirkel Our Shared Shelf wird über die Social Reading Plattform Goodreads organisiert. Im Januar wurde „My Life on the Road“ von Gloria Steinem gelesen. Aktuell wird „The Color Purple“ von Alice Walker besprochen.
2. Social Reading – gemeinsam liest es sich besser
Wer sich gerne über Literatur austauscht, für den stellen Social Reading Plattformen eine interessante Möglichkeit dar, sich mit anderen Lesern zu vernetzen. Online Bücherregale erstellen, Titel bewerten, mit anderen Lesern diskutieren oder sich auch einer Lese Challenge stellen – Buchcommunities wie Goodreads und Lovelybooks bieten ihren Nutzern Leseempfehlungen und ein Forum zum Austausch gemäß der eigenen Interessen. Wenn man Bücher über die Social Reading Plattform sobooks erwirbt, hat man die Möglichkeit, sich direkt im Text mit anderen Lesern und vielleicht auch mit dem/der Autor/in auszutauschen. Einen Schritt weiter gehen Buchprojekte, bei denen die zukünftigen Leser den Schreibprozess unmittelbar miterleben und kommentieren können, wie zum Beispiel bei Morgen mehr von Tilman Rammstedt.
3. Neue digitale Literatur
eBooks gehören zwar zur digitalen Literatur, befinden sich aber hinsichtlich ihrer Umsetzung, leider immernoch auf der untersten Stufe der Kreativitätsskala. Viel spannender sind Projekte, die die Möglichkeiten ihres Mediums ausnutzen, wie zum Beispiel Twitter oder Instagram Romane. „Sitze im Bus“ von Akkordeonistin besteht aus 122 „Kürzestgeschichten“ und werden gesammelt über den Frohmann Verlag vertrieben. Sie können aber auch auf dem Twitter-Account der Autorin nachgelesen werden.
„Hey Harry Hey Matilda“ von Rachel Hulin ist der erste Instagram-Roman der Welt und erzählt in Text und Bild über die Liebe, das Leben, Lügen und Erwachsenwerden.
4. Auf dem Smartphone lesen
Egal wo wir sind, wir haben es immer dabei: das Smartphone. Trotz sich häufender Aufrufe zum Verzicht, können wir es nicht aus der Hand legen. Wir checken unsere E-Mails, scrollen durch die Facebook- oder Twitter-Timeline und belustigen uns mit lustigen Katzenvideos. Also warum nicht auch auf dem Smartphone lesen? eReader gibt es als Apps für alle Betriebssystem und bieten zusätzliche Funktionen, wie Zitatesammlung und Synchronisation des Lesefortschritts.
5. Online-Bibliotheken
Bücher ausleihen funktioniert auch digital. Als Inhaber eines Bibliotheksausweises kann man auch auf die Onleihe zugreifen und sich darüber eBooks ausleihen. Wer aber nicht darauf warten will, dass ein eBook endlich zurück gegeben wird, um es zu lesen, sollte sich die verschiedenen Angebote der kommerziellen Online-Bibliotheken näher anschauen. Die beliebtesten Anbieter auf dem deutschen Markt sind Skoobe, Amazon Kindle Unlimited und readfy.
6. Literatur streamen und downloaden
Wer unterwegs dann doch einmal seine Augen ausruhen möchte, sollte sich ein Hörbuch mitnehmen. Neben der bekannten Flatrate von Amazon, gibt es auch kostenlose Angebote, die zwar eine geringere Anzahl an Hörstücken aufweisen, trotzdem aber eine interessante Auswahl an Titeln bieten. Auf vorleser.net gibt es mehr als 750 professionell produzierte Hörbücher und Hörspiele zum kostenlosen Streamen und Downloaden. Das Angebot ist auch über die App für Android- und iOS-Geräte verfügbar.
7. Digitale Buchempfehlungen
Buchempfehlungen gibt es überall – auf Blogs, über die Social Reading Netzwerke und sogar noch analog im Freundes- und Bekanntenkreis. Die vom Ullstein Verlag gegründete Plattform MyBook verspricht das persönliche Lieblingsbuch zu finden und bietet praktischerweise auch den Kauf im integrierten Shop an. Man registriert sich, füllt einen Fragebogen über die eigenen Lesevorlieben aus und nach kurzer Zeit erhält man Buchempfehlungen per E-Mail von den MyBook-Buchexperten. Ob da wirklich das nächste Lieblingsbuch dabei ist, lässt sich nur im Selbsttest herausfinden.
Lisa-Marie Reingruber
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