Kein Weihnachten ohne Bücher – Teil 4

Der Weihnachtsmann bringt schon seit einigen Jahrhunderten Geschenke zu Artigen Kindern. Bild: pixabay

Vier Tage noch, dann ist es wieder soweit. Heilig Abend steht direkt vor der Tür und das bedeutet vor allem eines: Geschenke! Doch wer bringt die guten Gaben und platziert sie unter dem Weihnachtsbaum? Vielerorts ist dafür eine besondere Person zuständig: Der Weihnachtsmann, oder wie er in den USA genannt wird, Santa Claus. Bei dem weißbärtigen, runden, keks- und milchliebenden Mann handelt es sich wahrscheinlich um die beliebteste Figur zur Weihnachtszeit. Er ist auf Postkarten zu sehen, wird in Schokoladenform verspeist und hängt als Ornament am Weihnachtsbaum. Doch viele Leute wissen nicht wirklich wo der Mythos um den schnellsten Paketzusteller der Welt eigentlich herkommt. Einige Zyniker behaupten, dass der Getränkekonzern Coca Cola den freundlichen alten Mann vom Nordpol erfunden habe. Dies ist nur bedingt richtig. Coca Cola benutzte das Bild des Weihnachtsmannes, so wie wir es heutzutage kennen, als erstes in einer sehr erfolgreichen Werbekampagne im Jahre 1931, das Prinzip des Weihnachtsmannes gab es jedoch schon lange vorher. Der echte Weihnachtsmann basiert auf dem heiligen Bischof St. Nikolaus, welcher im 4ten Jahrhundert AD arme Kinder beschenkt haben soll. Während der Reformation wurde der Weihnachtsmann aus vielen Haushalten verbannt, da man Heilige nicht verehren wollte. Stattdessen wurde das Christkind populär. Der Weihnachtsmann, also St. Nikolaus, wurde auf den 6. Dezember degradiert. Diese Differenz lässt sich tatsächlich auch heute noch nachvollziehen. In katholischen Haushalten kommt eher der Weihnachtsmann, in protestantischen kommt eher das Christkind.

Wer auch immer bei euch die Geschenke bringt, Digitur hat, wie an jedem Adventstag, eine neue Liste mit tollen Lesevorschlägen für euch parat.

Leseempfehlung von Eva Beckmann: „Schneestill“ Bild: Eva Beckmann

Anna Sterns Debütroman Schneestill erfüllt all meine Anforderungen an eine gute Winterlektüre: Die Geschichte spielt in der kalten Jahreszeit, ist etwas gruselig und geheimnisvoll und schafft dennoch Kaminfeuer-Atmosphäre.

Alles beginnt mit einer Zufallsbegegnung: In einem schäbigen Bistro mitten im verschneiten Paris trifft Roel zum ersten Mal auf Théa. Nur ein Origami-Schwan, gefaltet aus dem Papier eines Würfelzuckers, überzeugt ihn am nächsten Morgen davon, dass er die mysteriöse Frau nicht erträumt hat. Eine weitere Prise Realität beschert die Entdeckung ihres Fotos in der Tageszeitung. Das Bild gehört zu einem Artikel über die Entlassung der vermeintlichen Kindermörderin Théa L. aus dem Gefängnis. Anstatt Roels Faszination zu dämpfen, weckt die Geschichte jedoch seine Neugier. Quer durch die winterliche Stadt begibt er sich auf die Suche nach Théa, um ihre Version der Ereignisse zu erfahren. Bei ihrem Wiedersehen entfaltet sich ein tiefes Gespräch entlang der Grenze zwischen Wahrheit und Lüge. Sollte Roel Théa vertrauen? (Salis Verlag, 243 Seiten, 24,95€)

 

Leseempfehlung von Charlotte Lange: „Half Bad – das Dunkle in mir“ Bild: Charlotte Lange

Dieses Weihnachten empfehle ich allen Liebhabern von Urban Fantasy „Half Bad – das Dunkle in mir“. In Nathans Welt leben weiße Hexen unerkannt unter Menschen und ihr Rat sorgt für Recht und Ordnung. Von schwarze Hexen kennt man nur schreckliche Geschichten voller Mord und Gewalt und sie werden vom Rat erbittert gejagt und umgebracht. Nathan wird seit seiner Geburt vom Rat beobachtet, da er der Sohn einer weißen Hexe und des schwärzesten Hexers seiner Zeit ist. Er wird bedroht, eingesperrt und gejagt. Vor seinem sechszehnten Geburtstag muss er fliehen und eine schwarze Hexe finden, um zu überleben. Sally Greens Debutroman überzeugt mit seinem simplen und doch wunderschönen Schreibstil, mit dem Nathans Gedanken geschildert werden. Die Figuren, welchen Nathan auf seiner Suche begegnet sind auch in kurzer Zeit einprägsam und relevant. Das Buch ist der erste einer Trilogie, die inzwischen abgeschlossen ist und welche nach dem ersten Teil zum Weiterlesen überzeugen. (Penguin RandomHouse, 400 Seiten, 8,04 Euro)

 

Leseempfehlung von Malin Zinke: „Weltliteratur für Eilige. 101 Bücher auf einen Blick“ Bild: Malin Zinke

Vorsicht Spoiler! „Mann gegen Wal – Wal gewinnt“. „Frau hat eine Affäre. Dann endet sie. Dann ein Zug“. „Ein Löwe frisst in einem Kleiderschrank eine Hexe. Ein paar Kinder sehen zu. Der Löwe ist Jesus“. Wer vorhat all die kanonischen Wälzer zu lesen, über die die Literaturdozentin oder der belesene Kommilitone gerne referiert, sollte dieses Buch meiden. Für alle anderen dürfte „Weltliteratur für Eilige – 101 Bücher auf einen Blick“ des amerikanischen Cartoonisten John Atkinson über DIE Klassiker eine willkommene Lektürehilfe sein. Die berühmten Handlungen über die vielzählige, ellenlange Abhandlungen geschrieben wurden, fasst Atkinson in einem Satz zusammen und schmückt sie mit kleinen Zeichnungen. Ob Kafka, Hemingway oder Shakespeare, selbst die Bibel bringt er so humoristisch auf den Punkt. Das ideale Weihnachtsgeschenk für alle Lesemuffel und Literaturstudent*innen. Diskussionsteilnahme aufbauend auf diesem Wissen – auf eigene Gefahr! (HarperCollins Germany, 2019, 160 Seiten, 10,00€)

 

Leseempfehlung von Karoline Klotsch: „Schloss aus Glas“ Bild: Karoline Klotsch

Jeannette Walls arbeitet heute als erfolgreiche Journalistin in New York. In ihrem Roman „Schloss aus Glas“ verarbeitet sie eine unglaubliche und bewegende Kindheit: Ihr Vater liebt sie und ihre Geschwister über alles und möchte ihnen am liebsten die Welt zu Füßen legen. Doch der Weg zu dem Schloss aus Glas, das er seiner Familie eines Tages bauen möchte, ist lang und holprig. Ohne Abendessen ins Bett zu gehen oder mitten in der Nacht den Wohnort zu wechseln gehören zum Alltag. Der Roman weckt allerdings nicht nur Mitgefühl und Bedauern für eine verkorkste Kindheit in den LeserInnen. Er macht manchmal auch ein bisschen neidisch auf die Abenteuer, die Jeannette erlebt, und auf die unermessliche Liebe, die sie von ihrer Familie erfährt. Das Buch zählt definitiv zu meinen all-time favourites und ich kann es nur allen ans Herz legen, die in der heutigen Zeit nach Inspiration und Hoffnung suchen. (dt. Ausgabe: Diana Verlag 2006, 400 Seiten, 9,99 €)

 

Die Digitur Redaktion wünscht euch allen ein Frohes Fest und einen guten Rutsch in das neue Jahr!

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