Kein Sommer ohne Bücher! Teil 2

Einfach mal abschalten – das geht am besten mit einem guten Buch. Bild: CC0 Pixabay

Der verregnete Juli ließ bisher zu wünschen übrig, heftige Wetterzuständen bereiten Leid und Sorgen. Wer wünscht sich da nicht ein klein wenig Ablenkung zwischendurch? Einfach mal abschalten, für einen Moment die Welt vergessen und den Augenblick genießen. Heute scheint sogar die Sonne – also los, schnappt euch ein Buch und raus geht’s! Um euch die Wahl zu erleichtern oder vielleicht sogar zu einem neuen Genre zu inspirieren, stellt unsere Redaktion euch heute wieder ihre Lieblingsbücher vor.

 

Karo: Prinz Faisals Ring von Bjarne Reuter

Lektüreempfehlung von Karo: „Prinz Faisals Ring“ von Bjarne Reuter. Bild: Karoline Klotsch

Prinz Faisals Ring von Bjarne Reuter ist eigentlich ein Kinder- und Jugendbuch; es zählt trotzdem zu meinen absoluten Favourites und ich habe es schon so oft durchgelesen, dass ich vergessen habe zu zählen. Die Handlung spielt ungefähr im Jahr 1640. Es geht um den jungen Tom Collins, der auf der Karibikinsel Nevis wohnt und dem das Meer ein Freund ist. Jede Nacht nach der Arbeit fährt er mit einer kleinen Jolle hinaus und sucht nach Schätzen, die ihn unermesslich reich machen sollen und mit denen er seine Familie aus der Knechtschaft befreien könnte. Doch stattdessen findet er einen Schiffbrüchigen und einen Sklaven. Der Sklave ist eigentlich ein Häuptlingssohn von den kapverdischen Inseln und wenn Tom ihn zu seiner Familie zurückbringt, erhält er eine großzügige Belohnung. Doch die Reise dahin wird zu einem einzigen Abenteuer, das den Jungen quer durch die Karibik treibt, auf eine Zuckerrohrplantage und ein Piratenschiff. Das Buch macht karibische Hitze, die dreckigen Gassen von Port Royal und die Vorstellungen der damaligen Gesellschaft lebendig. Man fühlt sich genauso abgebrannt wie Tom Collins, während man ihn durch die Buchseiten begleitet. 

Carlsen 2008, 608 Seiten, 6,50 Euro (Taschenbuch)

 

Louisa: Der Gott des Gemetzels von Yasmina Reza  

Lektüreempfehlung von Louisa: „Der Gott des Gemetzels“ von Yasmina Reza. Bild: Louisa Schückens

Mit meiner Empfehlung geht es nach Frankreich. Die Ausgangssituation ist denkbar einfach: Zu Beginn stehen eine Prügelei, zwei herausgebrochene Schneidezähne und die Eltern der beiden Elfjährigen Bruno und Ferdinand, die gewillt sind, den Vorfall bei einem gemeinsamen Abendessen vernünftig zu klären. Was als Konversation über Erziehung und Verantwortung, über Kunst und Kultur noch in völlig geregelten Bahnen verläuft, steigert sich im Verlauf des Abends in eine Konfrontation zwischen vier Erwachsenen, die in der Hitze der Auseinandersetzung sämtliche Spielregeln bürgerlicher Umgangsformen über den Haufen werfen und irgendwann nicht mehr an sich halten können: Sie verlieren die Fassung. Yasmina Reza zeichnet in dem Stück Der Gott des Gemetzels teils komische, teils berührende, aber immer eindrückliche Bilder menschlicher Beziehungen und ihrer Abgründe. Ein pointiert geschriebenes, bitterböses Kammerspiel über die Fragilität bürgerlicher Etikette und den alltäglichen Wahnsinn gesellschaftlichen Zusammenlebens.  

Hanser 2018, 80 Seiten, 12,00 Euro (Taschenbuch)

 

Evelyn: Ich hörte den Vogel rufen von Sally Morgan

Lektüreempfehlung von Evelyn: „Ich hörte den Vogel rufen“ von Sally Morgan. Bild: Evelyn Messel

Sally Morgan wächst mit ihrer Mutter, ihren vier Geschwistern und ihrer Großmutter in Perth, Australien, auf. Eigentlich lebt sie ein ganz normales Leben, doch immer wieder kommt die Frage nach der Herkunft auf, die Mutter und Großmutter nicht beantworten wollen. Doch mit 15 Jahren erfährt Sally die Wahrheit: Sie sind Aborigines. Nach und nach deckt sie die Geheimnisse ihrer Familie auf und beginnt so, sich selbst besser zu verstehen. Obwohl Sally Morgans Autobiographie Ich hörte den Vogel rufen exemplarisch den Schmerz und das erlittene Trauma vieler Aborigines darstellt, bleibt dennoch Raum für Anekdoten und herzerwärmende Momente.   

Unionsverlag 2018 [1987], 448 Seiten, 14,95 Euro (Taschenbuch)/12,99 Euro (eBook)

 

 

 

Nächste Woche geht es in die letzte Runde unseres Specials „Kein Sommer ohne Bücher“. Seid gespannt auf weitere Lektüreempfehlungen, die euch den Sommer versüßen. Ganz egal ob am Strand, in den Bergen, im Flugzeug, im Zug oder auf Balkonien.

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