Lesen ist kein einsames Hobby. Wer sich regelmäßig mit Freund:innen über Bücher austauscht, weiß das. Aus dieser Überzeugung heraus treffen Menschen sich seit langem in Lesekreisen. Seit nicht ganz so langer Zeit entstehen auch Online-Communities wie Buchblogs und Literaturaccounts in den sozialen Medien. Mit „Mädels, die lesen“ hat Helen Daughtrey eine Kombination aus beidem gegründet – einen Buchclub bei Instagram.
Das Prinzip ist einfach: Jeden Monat stellt Daughtrey ihrer Community in einem Instagram-Livestream vier Bücher vor. Anschließend wird in zwei Runden darüber abgestimmt, welches Buch der Club gemeinsam liest. In Leseabschnitten wird die Lektüre dann nach und nach auf dem Account besprochen.
Soweit das Grundgerüst des Projekts. Rund um die Monatslektüre passiert im „Buchclub to go“ noch eine Menge mehr: Es gibt einen Podcast, in dem Daughtrey sich mit Menschen aus der Community zum Gespräch trifft, Playlists zu den einzelnen Lektüren und manchmal sogar einen Livestream mit der Person, die das Monatsbuch geschrieben hat. Immer geht es um Austausch und das Gefühl der Verbundenheit durch eine gemeinsame Lektüre. Wer kostenpflichtig Teil der Schmökerrunde wird, darf exklusiv an der ersten Abstimmungsrunde teilnehmen und sogar eigene Titelvorschläge ins Rennen schicken. Außerdem trifft die Schmökerrunde sich zu virtuellen Buchclub-, Film- und Kochabenden.
Ende Januar 2020 ist das Projekt gestartet – kurz bevor digitale Vernetzung plötzlich in aller Munde war. Während Helen Daughtrey anfangs alles allein organisierte, hat sich inzwischen ein kleines Team gebildet, das mit individuellen Expertisen das Projekt unterstützt.
Für diesen März hat sich die Community auf den Titel Die Farbe von Milch von Nell Leyshon geeinigt. Der Monat hat gerade erst begonnen – steigt doch noch mit ein, wenn euch der Roman interessiert!
Auf der Suche nach einem guten Buch stöbert sie am liebsten in Antiquariaten und öffentlichen Bücherschränken. Neben Literatur interessiert sie sich für Nachhaltigkeit und intersektionalen Feminismus und träumt davon, eines Morgens mit einem grünen Daumen aufzuwachen.