„Unterleuten erzählt was passiert, wenn jeder glaubt im Recht zu sein.“ – Produzent Reinhold Elschot
Nach dem erfolgreichen Gesellschaftsroman „Unterleuten“, den die Erfolgsautorin Juli Zeh im Jahr 2016 herausbrachte, folgte nun die lange angekündigte Verfilmung. Mit bekannten Schauspielern wie Thomas Thieme, Ulrich Noethen, Miriam Stein, Charly Hübner, Bettina Lamprecht, Bjarne Mädel und vielen mehr wurde der Roman im Jahr 2018 unter dem Titel Unterleuten – Das zerrissene Dorf für das ZDF verfilmt. Regie führte dabei Matti Geschonneck und die Drehbücher wurden von Magnus Vattrodt geschrieben. Von Juli bis Oktober 2018 fanden in Brandenburg die Dreharbeiten dafür statt. Im März 2020 feierte die Verfilmung des Erfolgsromans seine Fernsehpremiere als Dreiteiler (je 90 Minuten lang) im ZDF und ist seit dem 12. März auch im Handel erhältlich. Thematisch hält sich der Film sehr nah an den Inhalt des Romans. Inzwischen wurde der Roman über eine Millionen Mal verkauft und schaffte es 2016 sogar auf Platz 13 der meistverkauften Bücher in Deutschland.
Sowohl im Roman als auch in der Verfilmung steht das fiktive Dorf Unterleuten in der brandenburgischen Provinz im Mittelpunkt. Dort wohnen circa 200 Menschen verschiedenster Herkünfte: Von Alteingesessenen, Zugezogenen aus der Stadt bis zu Kapitalisten. Zum größten Teil spielt die Geschichte im Sommer des Jahres 2010. Dass eine Investorenfirma in unmittelbarer Nähe des Dorfes einen Windpark errichten möchte, bringt die Bewohner von Unterleuten gegeneinander auf. Die Meinungen und Ansichten über dieses Vorhaben könnten unterschiedlicher nicht sein. Das lässt Matti Geschonneck die Zuschauer spüren. Die Dorfgemeinschaft in Unterleuten wird mehr und mehr geprägt von Hass, Missgunst und Habgier. Jeder Bewohner glaubt mit seinen Ansichten im Recht zu sein und möchte seinen Willen durchsetzen, ohne Rücksicht auf Verluste. Dies führt letzten Endes zu einer Katastrophe bei der es sogar Todesopfer gibt.
Besonders an der Erzählung ist, dass viele Geschichten miteinander verwoben werden und alle Persönlichkeiten, die unterschiedlicher nicht sein könnten, detailliert beleuchtet werden. Im Roman sind die Kapitel nach den Personen benannt, um die es im jeweiligen Kapitel auch geht. Durch diese Erzählweise und den damit verbundenen Perspektivwechsel wird dem Leser ermöglicht sich in jeden Charakter hineinzuversetzen und seine Sicht auf die Dinge nachzuvollziehen und zu verstehen. So hat der Leser das Gefühl selbst ein Bewohner von Unterleuten zu sein und die Charaktere richtig zu kennen. Diese starke Beleuchtung der einzelnen Charaktere findet in der Verfilmung nicht so intensiv statt, wie im Roman – dieser Meinung ist auch Ulrike Klode (freie Journalistin aus Hamburg). Sie hat eine Rezension über den Roman und seine Verfilmung verfasst und rät allen Zuschauern zunächst das Buch zu lesen, um sich besser in die Bewohner aus Unterleuten hineinversetzen zu können und sie intensiver kennenzulernen als es im Film möglich ist. Den vollständigen Artikel von Ulrike Klode lest ihr hier.
Außerdem wurde der Roman auch als (sechsteilige) Hörspieladaption in Kooperation von NDR und rbb produziert. Diese wurde am 3. Oktober 2018 erstmals gesendet.