In der Weihnachtszeit träumen wir uns beim Lesen besonders gern in andere Welten. (Bild: Andreea Radu via Unsplash)
Die ganze Stadt erstrahlt im Lichterglanz, festliche Stimmung macht sich breit und aus den Häusern strömt ein Duft nach süßem Gebäck. Ob das der Hauch von Magie ist, der der Weihnachtszeit oft zugesprochen wird?
Voller Wunder sind auch die Bücher, die wir euch heute vorstellen. Auf unterschiedliche Weise spielen sie mit dem Magischen, leiten uns in andere Welten und versprechen wohlige Lesestunden – nicht nur für Fantasy-Liebhaber*innen.
Empfehlung von Johanna: Der Nachtzirkus von Erin Morgenstern
Bild: Johanna Jendrysek
Für alle, die sich danach sehnen, während der Weihnachtszeit in eine magische Welt abzutauchen, empfehle ich Der Nachtzirkus von Erin Morgenstern. Celia und Marco sind Magier. Außerdem sind sie Teil des Nachtzirkusses, der überraschend an neuen Orten erscheint und seine Tore nur in der Nacht für sein Publikum öffnet. Durch einen Zauber miteinander verbunden, der vorsieht, dass die beiden sich eines Tages in einem Duell gegenübertreten müssen, wissen sie zunächst nichts vom jeweils anderen und folgen ihrem Leben im Nachtzirkus und entwickeln ihre Kräfte. Das Publikum erwarten verschiedene Zelte mit unterschiedlichen Darstellungen, magisch und nicht-magisch. Morgensterns Schreibstil lässt einen eintauchen in die Welt des Zirkusses, dessen Akteur:innen und in die Welt der Magie. Neben liebevollen Figuren und einer zarten Liebesgeschichte machen die magischen Elemente den Roman zu einem zauberhaften Abenteuer, in dem man bei einer Tasse Tee und ein paar Plätzchen hervorragend versinken kann.
Heyne / 528 Seiten / 12,00 €
Empfehlung von Pia: Alterra: Die Gemeinschaft der Drei von Maxime Chattam
Bild: Pia Buschmann
Eine Apokalypse wie in Walking Dead erwartet einen in Alterra: Die Gemeinschaft der Drei nicht – dafür begegnet man überlebensstarken, kreativen und geschickten Jugendlichen, Magie und einer Menge fantastischer Wesen.
Eines Abends zieht ein Gewitter über New York. Aber kein gewöhnliches – als sich die Wolken verzogen haben, ist die komplette Stadt verwüstet, die Zivilisation und mit ihr die Technik ist zerstört. Die zwei Freunde Matt und Tobias wagen sich auf die verschneiten Straßen und stellen schnell fest, dass auch jegliche Spur von Erwachsenen fehlt. Gemeinsam kämpfen und rätseln sie sich durch diese neue, gefährliche Welt und werden in der Gemeinschaft der „Pan“ aufgenommen. Zwischen den Trümmern alter Städte erfahren die Jugendlichen tiefe Gefühle, neue Freunde und Verrat. Sie stellen fest, dass sie verschiedene magische Kräfte entwickeln, die ihnen beim Überlebenskampf und aufkommenden Rivalitäten helfen.
Chattam entwirft geschickt tiefe Charaktere, seine erzeugten Bilder der neuen Welt sind überzeugend. Wer allerdings hier auf eine tief ausgearbeitete ökologische Kritik hofft, sollte wohl eher nicht zu diesem Jungendroman greifen.
PAN (Droemer Knaur) / 400 Seiten / antiquarisch erhältlich
Empfehlung von Eva: Die Kunst des Verschwindens von Melanie Raabe
Bild: Eva Beckmann
Eine Schauspielerin, die mit ihren Rollen verschmilzt, und eine Fotografin mit dem Traum von der ersten eigenen Ausstellung. Im winterlichen Berlin kreuzen sich die Wege der beiden Frauen, ihre Geschichten beginnen sich zu verflechten. Was verbindet Hollywoodstar Ellen Kirsch und Nico? Diese Frage lässt die Fotografin nicht los, als Ellen plötzlich verschwindet. Die Suche nach ihr führt Nico nach Brügge und Frankreich, zu unerwarteten Begegnungen und in ihre eigene Vergangenheit.
Melanie Raabe ist als Thrillerautorin bekannt geworden und an Spannung fehlt es auch in ihrem ersten genrefremden Roman nicht. In Die Kunst des Verschwindens nimmt sie uns mit in die magische Zeit, die gerne „zwischen den Jahren“ genannt wird. Das Rätselhafte, Mystische, das ihr Schreiben auszeichnet, ist in der Geschichte um Nico und Ellen ständig spürbar. Die ideale Lektüre, um sich nach den stressigen Feiertagen wegzuträumen und vor dem Start ins neue Jahr Kraft zu tanken.
btb / 400 Seiten / 22,00 €
Mit diesen Lektüreempfehlungen wünschen wir euch schon jetzt wunderschöne Feiertage und viel Lesezeit! Digitur verabschiedet sich für dieses Jahr in die Winterpause. Im neuen Jahr sind wir dann wieder mit neuen Beiträgen zurück.
Auf der Suche nach einem guten Buch stöbert sie am liebsten in Antiquariaten und öffentlichen Bücherschränken. Neben Literatur interessiert sie sich für Nachhaltigkeit und intersektionalen Feminismus und träumt davon, eines Morgens mit einem grünen Daumen aufzuwachen.
