Ein magischer Wald und sein streitendes Königspaar – so beginnt fast jede Inszenierung von Shakespeares Ein Sommernachtstraum. Doch was haben Trapeze und Beyoncés Musik dort verloren?
Die Zeit, in der die einzige Möglichkeit, Theaterstücke zu sehen, über Aufzeichnungen und Onlinestreams war, ist zum Glück vorbei. Und dennoch sind professionelle Theateraufzeichnungen ein Medium, das gekommen ist, um zu bleiben. Das britische National Theatre war bereits vor Corona ein Vorreiter in dieser Technik und strahlte seine Inszenierungen weltweit in Kinos aus. 2020 stellten sie ihre bereits gefilmten Werke schließlich zu einem neuen Streamingdienst zusammen: NT Live at Home.
In Nicholas Hytners Inszenierung von Ein Sommernachtstraum aus dem Jahr 2019 treffen Shakespeares bekannte Held:innen auf eine völlig neue Art und Weise aufeinander. Durch neu zugeordnete Textpassagen entstehen zwei Wirklichkeiten: Die patriarchale Welt Athens, in der Hippolyta (Gwendoline Christie) ihrem Mann Theseus (Oliver Chris) unterworfen ist und ein umgekehrtes Machtverhältnis zwischen Titania und Oberon, was dazu führt, dass Oberon derjenige ist, der sich in den zum Esel gewordenen Bottom (Hammed Animashaun) verliebt.
In dem spektakulären, teils schwebenden, Bühnenbild werden die Zuschauer:innen Teil des Bühnenbilds und die Elfen, angeführt von Puck (David Moorst) sind mitten unter ihnen und spielen mit ihrer Aufmerksamkeit.
Ein Sommernachtstraum ist eine von Shakespeares beliebtesten Comedies und diese für National Theatre Live gefilmte Produktion gewinnt durch ihre modernen Twists und popkulturellen Anspielungen zusätzlich an Modernität und Faszination.
Die gefilmte Liveaufführung von A Midsummer Night’s Dream gibt es auf dem Streamingdienst National Theatre at Home zu sehen.