Der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels wird am letzten Tag der Frankfurter Buchmesse an den brasilianischen Fotografen Sebastião Salgado verliehen (Digitur berichtete). Höchste Zeit also, auch mal einen Blick auf die Shortlist für den Deutschen Buchpreis zu werfen. Wer wird am Ende das Rennen machen? Etwa Norbert Scheuer mit Winterbienen? Jackie Thomae mit Brüder? Oder Saša Stanišić mit Herkunft? Zu den Finalist*innen zählen auch drei Debütantenromane: Das flüssige Land von Raphaela Edelbauer, Kintsugi von Mike Sophie Kümmel und Nicht wie ihr von Tokio Schachenger. Obwohl die sechs Bücher sich stilistisch und formal unterscheiden, weisen sie inhaltlich doch eine Gemeinsamkeit auf. Sie alle thematisieren die problematische Identität des Mannes, familiäre Strukturen und den „Ort in der globalen Welt, von dem aus das eigene Dasein zu begreifen ist“, so Jury-Sprecher Jörg Magenau. In einer so diffusen und schnelllebigen Welt wie unserer ein komplexes und facettenreiches Thema.
Neben dem freien Literaturkritiker Magenau gehören ebenfalls Petra Hartlieb (Hartliebs Bücher, Wien), Hauke Hückstädt (Literaturhaus Frankfurt am Main), Björn Lauer (Hugendubel Frankfurt), Alf Mentzer (Hessischer Rundfunk), Daniela Strigl (Literaturwissenschaftlerin) und Margarete von Schwarzkopf (Autorin und Literaturkritikerin) der Jury für den Deutschen Buchpreis 2019 an. Der Preis, welcher zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse am 14. Oktober im Kaisersaal des Frankfurter Römers verliehen wird, ist mit 25.000 Euro dotiert. Die anderen fünf Nominierten erhalten jeweils ein Preisgeld von 2.500 Euro. Wer sich die Preisverleihung ansehen möchte, hat die Möglichkeit, diese mittels Livestream auf www.deutscher-buchpreis.de zu verfolgen.
Hallo,
„Kintsugi“ und „Das flüssige Land“ haben mich beide auf unterschiedliche Art begeistert. Bei „Winterbienen“ bin ich mir meiner abschließenden Meinung noch nicht sicher, ich habe es vor ein paar Tagen beendet und werde es erstmal sacken lassen, bevor ich eine Rezension schreibe..
„Herkunft“ und „Brüder“ will ich noch lesen, „Nicht wie ihr“ reizt mich dagegen überhaupt nicht – aber es würde mich nicht wundern, wenn dann ausgerechnet das gewinnt!
„Die problematische Identität des Mannes“ – in manchen davon auch der Frau.
LG,
Mikka
Hallo Mikka,
danke für deine Kommentar! Aus welchen Gründen haben dich denn „Kintsugi“ und „Das flüssige Land“ so begeistert? Mittlerweile ist ja bekannt, dass „Herkunft“ gewonnen hat – den Roman habe ich nur überflogen und wenn sich die Zeit gibt, werde ich auf jeden Fall einen genaueren Blick hineinwerfen. Aber man kennt es ja: Die to read-Liste wird länger und länger und länger..
LG Annika