Sieben Prozent des Verkaufspreises ihrer Bücher erhalten Autor*innen im Durchschnitt. Bei einem Preis von 20€ sind das 1,40€ pro Buch. Für fünf Prozent der Schriftsteller*innen reichen die Einkünfte durch ihr Schreiben zum leben. Und das sind nur die Hürden des Autor*innenlebens, die in Zahlen benannt werden können.
Die Online-Plattform Autorenwelt möchte den Literaturbetrieb aufrütteln und ihn vor allem für diejenigen profitabler machen, auf deren Arbeit er aufbaut – die Schreibenden. Die Idee: Autor*innen und Übersetzer*innen über ihre Rechte und Möglichkeiten informieren, ihnen Raum zur Vernetzung bieten und nicht zuletzt ein konkretes Beispiel für eine faire Vergütung setzen, indem ein eigener Onlineshop sieben zusätzliche Prozent des Umsatzes an Autor*innen und Übersetzer*innen zahlt. Das Geld geht dabei entweder direkt an die Verfasser*innen der über den Shop verkauften Bücher oder, wenn diese nicht am Programm der Autorenwelt teilnehmen, als Spende an Autor*innenvereinigungen. Über 3000 Worturheber*innen nehmen derzeit an dem Programm teil, darunter zum Beispiel die Autorin Jasmin Schreiber und der Aktivist und Autor Raúl Krauthausen.
Mit der Gründung im Jahr 2014 gaben Sandra Uschtrin, Wilhelm Uschtrin und Angelika Fuchs ihrem Vorhaben eine erste Form. „Die Plattform soll das Zuhause der deutschsprachigen AutorInnen im Internet sein und den Prozess ihrer Emanzipation gegenüber den Verlagen und dem Online-Händler Amazon maßgeblich vorantreiben“, heißt es auf der Website. Getragen von teilweise ehrenamtlicher Arbeit und Querfinanzierung ist die Zukunft des Startups jedoch unklar. Erst Ende 2023 musste mit dem Forum eine Funktion der Website eingestellt werden. Um den Umsatz des Unternehmens zu erhöhen und sich schließlich selbst tragen zu können, braucht es aktuell vor allem größere Bekanntheit.
Auf der Suche nach einem guten Buch stöbert sie am liebsten in Antiquariaten und öffentlichen Bücherschränken. Neben Literatur interessiert sie sich für Nachhaltigkeit und intersektionalen Feminismus und träumt davon, eines Morgens mit einem grünen Daumen aufzuwachen.