Buchblogger-Treffen #fbm15

Am dritten Tag der Frankfurter Buchmesse wurde es zwischenzeitlich sehr voll im Orbanism Space. Simone Dalbert hatte zum inoffiziellen Buchblogger-Treffen eingeladen, das sich offensichtlich die wenigsten Buch-Blogger entgehen lassen wollten. Ein solches Treffen fand bereits auf der diesjährigen Messe in Leipzig statt. Die Fortsetzung in Frankfurt stieß Simone Dalbert zufolge noch einmal auf eine verstärkte Resonanz. Auch wir haben uns ins Getümmel gestürzt und mit einigen der Buch-Blogger über ihre Motivation, ihr Selbstverständnis und ihre Rolle im Literaturbetrieb gesprochen.

Eine kleine Medienrundschau

Im Rückblick auf das Jahr 2015 finden sich einige größere Debatten über den Status und die Zukunft der Literaturkritik. Eine davon stieß Jörg Sundermeier Anfang des Jahres an, als er im Gespräch mit BuchMarkt u.a. die fehlende Haltung der Literaturkritiker anprangerte. Wolfram Schüttes Essay Über die Zukunft des Lesens gab Anstoß zur Perlentaucher-Debatte Literaturkritik im Netz, an der sich u.a. Alexander Kluge, Nikola Richter, Florian Kessler, Jan Drees und Guido Graf beteiligten. Eine Debatte über Literaturkritik im Netz bringt automatisch die Gruppe der für viele noch so mysteriösen Buch- bzw. Literaturblogger auf die Bühne. Caterina Kirsten, die auf SchöneSeiten über Gegenwartsliteratur bloggt, gab dieser Gruppe auf einem vielbeachteten Artikel auf Börsenblatt ein Gesicht. Dem Vorwurf, Literaturblogger seien vor allem Laienkritiker, denen es an Kompetenz fehle, begegnete sie dort mit der Aussage, dass die meisten Blogger gar keine Literaturkritiker sein wollen. Dass diese Opposition zwischen Netzkritik und klassischer Kritik im Feuilleton jedoch in der medialen Wahrnehmung noch präsent ist, zeigt z.B. jüngst die NDR Debatte Facebook oder Feuilleton. In der Redezeit kommen dort Karla Paul, Sieglinde Geisel und Martin Lüdke zu Wort. Die Blogger selbst verfolgen und kommentieren diese Debatte selbst natürlich auch. Ein lesenswerter Artikel (unter vielen) findet sich zum Beispiel auf Literaturen, dem Blog von Sophie Weigand.

Buch-Blogger im Gespräch

Wir haben das Buchblogger-Treffen genutzt, um mit einigen BloggerInnen u.a. über diese Debatte ins Gespräch zu kommen. Caterina Kirstens Haltung stieß dabei auf einen Konsens: Keine(r) der BloggerInnen versteht sich als Konkurrenz zum klassischen Feuilleton.

Stell dich doch bitte kurz vor!

 Aus welcher Motivation heraus bloggst du bzw. besprichst du Bücher?

Welche Eigenschaften muss ein Buch mitbringen, damit es von dir besprochen wird?

Wie sieht dein Selbstverständnis als BloggerIn aus – unter anderem im Vergleich mit LiteraturkritikerInnen in den etablierten Medien bzw. Feuilletons?

Welche Rolle spielen Buch-Blogs mittlerweile im Literaturbetrieb?

Im Interview: Anika Arweiler, Claudia Grajek, Katharina Jach, Jenny, Uwe Kalkowski, Jochen Kienbaum, Charlotte Lacroix, Tobias Nazemi, Sarah Reul.

Wir würden uns freuen noch viele weitere Stimmen zur Debatte über Literaturkritik im Netz zu hören! Antwortet gerne auf die Fragen oben oder lasst uns wissen, wie ihr die Debatte  wahrnehmt und beurteilt.

Eine interessante Gesprächsrunde zum Thema gab es u.a. auch im Orbanism Space, nachzuhören auf VoiceRepublic.

Katharina Lührmann

4 Kommentare

    • Hallo Claudia,

      freut mich, dass dir der Beitrag gefällt. Es war super interessant mit dir und allen anderen ins Gespräch zu kommen!

      Ganz liebe Grüße
      Katharina

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