Fundstück: Die Longlist des Deutschen Buchpreises 2022

Logo des Deutschen Buchpreises (Bild: Börsenverein des Deutschen Buchhandels via Wikimedia Commons)

233 Bücher hat eine Jury in den vergangenen Monaten gesichtet. 20 davon bilden nun die Longlist des Deutschen Buchpreises 2022, die am Dienstag bekanntgegeben wurde. Seitdem stehen die nominierten Bücher und ihre Autor:innen im Fokus des Feuilletons sowie der Buch-Bubble in den sozialen Medien.

Inhaltlich beschäftigen sich die ausgewählten Romane mit Themen wie Identität, Herkunft und Zukunftsszenarien. So spürt Fatma Aydemir in Dschinns einer Familie nach, deren Konflikte nach dem Tod des Ehemanns und Vaters Hüseyin in Istanbul kulminieren, während Theresia Enzensberger in Auf See das dystopische Leben in einer schwimmenden Ostseestadt entwirft. Die stilistische Bandbreite der nominierten Texte fasst Jurysprecherin Miriam Zeh in Worte, indem sie die ausgewählten Titel als „epische Erzählungen […], poetische Sprachschöpfungskaskaden sowie formale Experimente, die klassische und realistische Formen des Romans aufbrechen[,]“ beschreibt.

Neben Inhalt und Stil der einzelnen Texte ist auch die Zusammensetzung der Liste spannend. Sechs der Autor:innen der nominierten Bücher haben es schon in vergangenen Jahren auf die Long- oder sogar die Shortlist des Deutschen Buchpreises geschafft; vier der nominierten Titel sind hingegen Romandebüts. Carl-Christian Elzes Debüt Freudenberg und Slata Roschals Debüt 153 Formen des Nichtseins stechen besonders heraus, weil sie in unabhängigen Verlagen erschienen sind. Außerdem überwiegen die Werke von Autorinnen. Nominiert sind zwölf von Frauen geschriebene Bücher, sieben mit männlichen Autoren und ein von einem:einer nichtbinären Autor:in verfasster Roman.

Nun heißt es wieder warten. Die sechs Shortlist-Titel werden am 20. September bekanntgegeben und die Preisverleihung findet schließlich am 17. Oktober statt – wie üblich zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse.

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