Mein liebster Feind: Hannibal Lecter

Quelle: sarahlawley

Hannibal Lecter erschien zum ersten Mal in dem Roman „Red Dragon“ von Thomas Harris im Jahr 9181. Seitdem sind Leser und Zuschauer fasziniert und fürchten den kultivierten Kannibalen, dem das Leben anderer Menschen so bedeutet, wie sie ihn interessieren. Doch was macht den Mörder so besonders?

Nach dem ersten Roman von Thomas Harris, in dem Hannibal Lecter dem FBI von seiner Zelle aus hilft,  folgten drei weitere Bücher, in denen er eine zentrale Rolle einnimmt: „Das Schweigen der Lämmer“ (The Silence oft he Lambs, 1988), „Hannibal“ (1999) und der vierte und letzte Roman „Hannibal Rising“ (2006). Die Verfilmung von „Das Schweigen der Lämmer“ im Jahr 1991 wurde mit fünf Oskars ausgezeichnet, unter anderen Bester Hauptdarsteller für Anthony Hopkins, durch den der Mörder weltweite Bekanntheit erlangte. Auch für mich war die erste Begegnung mit Dr. Lecter der Film „Das Schweigen der Lämmer“, dessen Buch ich einige Jahre später las und nur empfehlen kann.

Mein Liebster Feind ist aber Hannibal Lecter aus der 2013 erschienenen Serie „Hannibal“, in der Mads Mikkelsen die Rolle des kultivierten und charismatischen Psychologen einnimmt. In dieser wird Hannibal Lecter als Psychologe dem FBI-Agenten Will Graham zur Seite gestellt, um ihn während der Klärung der einzelnen Fälle zu unterstützen. Will hat die Fähigkeit, sich in die Gedanken der Mörder hineinzuversetzen, von denen er sich aber nur schwer abgrenzen kann. Hannibal soll sein psychischer Anker sein, nutzt seine Position aber, um Will Details über einzelne Fälle zu entlocken, um so seine eigenen Verbrechen zu verschleiern. Zu Beginn manipuliert Hannibal den Agenten lediglich um an Informationen zu kommen, entwickelt dann aber eine Obsession mit diesem, was zu einer intensiven und hochgespannten Beziehung zwischen den beiden Männern führt.

Während ihrer Gespräche ist Hannibal fasziniert von Wills Vorstellungskraft, die ihn aus der Sicht des Doktors von gewöhnlichen Menschen abgrenzt, ebenso wie er aus seiner Sicht anderen Menschen überlegen ist. Er sieht in Will einen möglichen Ebenbürtigen und beginnt ihn nach seiner Vorstellung zu formen.

Im Verlauf der Serie und unter Hannibals Einfluss verschiebend sich die Grenzen zwischen den beiden Männern und während Hannibal Lecter über die moralischen Einschränkungen der Gesellschaft philosophieren, fragt man sich selbst irgendwann, ob Gott nicht vielleicht doch Freude am Töten hat.

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