Hallo zur letzten Runde unseres Spezials! Der Sommer ist in vollem Gange, die Flughäfen werden überrannt, die Leute wollen in den Urlaub. Gut, wenn man dann während des Wartens in der Schlange ein spannendes Buch dabei hat, um sich von den Worten in eine andere Welt führen zu lassen. Damit man kurz den Trubel am Bahnhof oder am Flughafen vergisst. Oder im Garten mit den warmen Strahlen der Abendsonne und einem kühlen Getränk in der einen und einem entspannten Buch in der anderen Hand einen ruhigen Sommerabend ausklingen zu lassen. Wir empfehlen euch heute daher zum einen einen dystopischen Roman. Dieser führt uns ein Szenario vor, das nicht so weit von unserer Gegenwart entfernt ist, wie wir es gerne hätten. Mit gekonnt gezogenen Parallelen zur heutigen Welt fasziniert der Roman von Rob Hart aufs Neue. Wem das eine Nuance zu realistisch ist, der findet sich vielleicht in der nordischen Welt und ihren Mythen und Sagen wieder. Der von Johan Egerkrans nacherzählte und illustrierte Band Nordische Götter lässt einen in genau jene Welt eintauchen.
Karo: Der Store von Rob Hart
Bei Der Store von Rob Hart handelt es sich um eine Dystopie, die sich besonders mit dem steigenden Einfluss von Megakonzernen auf die Politik und das Alltagsleben vieler Menschen beschäftigt. Der Onlineshop Cloud hat in diesem Szenario einen Großteil der Vereinigten Staaten unter Kontrolle. Denn die einzige Alternative zu der durch Klimawandel beinahe unbewohnbar gewordenen Erde sind die großen Wohn- und Arbeitskomplexe für die Mitarbeiter:innen Clouds. Auch die Protagonist:innen Paxton und Zinnia treibt es dorthin: Paxton aus Perspektivlosigkeit, Zinnia als Wirtschaftsspionin. Es wird geschildert, wie die beiden ihren Alltag bei Cloud erleben, wie Paxton dabei hilft, illegale Drogengeschäfte aufzudecken, und Zinnia dem großen Erfolgsgeheimnis Clouds langsam auf die Spur kommt. Wer auch schon Dave Eggers Roman Der Circle verschlungen hat, ist mit Der Store bestens bedient. Es ist sofort klar, zu welchem realen Megakonzern Cloud eine Analogie bildet…
Heyne Verlag 2019, 592 Seiten, 11 Euro (Taschenbuch)
Pia: Nordische Götter von Johan Egerkrans
Johan Egerkrans erschafft mit seinem illustriertem Band Nordische Götter einen faszinierenden Einstieg in die Welt der nordischen Sagen, rund um den Fenris Wolf, Thor und Odin, Hel und Yggdrasil und natürlich dem hinterlistigen Loki. Geschmückt mit wirklich prachtvollen Zeichnungen, Illustrationen und Bildern führt das Buch gekonnt durch die altnordische Religion und ihren Mythen. Sprachlich und faktisch ist das Buch ideal für den Neuling, es behandelt die „wichtigsten“ Götter, Riesen und weitere Geschöpfe die in den Edda vorkommen und erzählt zudem die mit den Göttern verknüpften Sagen verständlich und spannend zugleich. Natürlich aber nicht ohne mit einer gewissen Portion Humor an den passenden Stellen die Erzählungen aufzulockern – wenn von Tyr und dem Fenriswolf die Rede ist, so wird logischerweise auch davon erzählt, dass dieser zu Beginn ein „kläffender kleiner Welpe [war], der keinen größeren Schaden anrichtete, als die Schuhe der Götter anzunagen“. Rundum also ein wirklich gelungener Einstieg in die dunkle Welt der alten Wikinger, den nordischen Götten mit ihren Mythen und Sagen.
Woow Books 2019, 160 Seiten, 24 Euro (Hardcover)
Und damit auch Auf Wiedersehen vom letzten Beitrag unseres Spezials! Wir hoffen, wir konnten durch unseren Empfehlungen das ein oder andere neue Buch auf euren To-Read Stapel wandern lassen. Wir wünschen euch noch einen wunderbaren Sommer und sagen damit Hallo zu unserer Sommerpause! Ab morgen, den 18.07 bis zum 14.08 verabschieden wir uns in die Pause.
Gerade zur dunklen Jahreszeiten, wenn die Tage kürzer und die Wege nur noch aus aufgehäuften Laubhaufen bestehen, begibt sie sich liebend gern in die geschriebene Welt des Fantastischen. Doch ab und an bedarf es ein wenig Abwechslung und dann schlüpft mal ein Roman oder ein Sachbuch in ihre Hände, oder sie verliert sich wieder in eine nie endenden Manga Reihe. Wenn sie nicht liest, ist sie mit ihrem MTB in den Wäldern des Potts unterwegs, stirbt viel zu oft in Dark Souls, kocht literweise Pudding oder zeichnet vor sich hin.