Bild: Charlotte Lange
Früher habe ich meine Freunde belächelt, wenn sie mir erzählt haben, dass sie Hörbücher hören. Sie haben die Bücher schließlich nicht selbst gelesen, sie brauchten jemanden, der sie ihnen vorlas anstelle sie selbst zu verschlingen.
Inzwischen sollte ich mich schämend in den Boden eingraben, weil ich über die letzten Monate nicht nur ein paar, sondern eine ganze Reihe an Hörbüchern durchgearbeitet habe. Wie so viele andere habe ich seit Beginn der großen Plage eines der Höchsten Güter der Deutschen Kultur verinnerlicht und angefangen, regelmäßig Spazieren zu gehen. Ich konnte mir auf die Schulter klopfen, dass ich es geschafft habe das Haus zu verlassen und die frische Luft der Essener Innenstadt zu genießen. Dabei mit Freunden zu telefonieren oder gemeinsame Spaziergänge waren definitiv bevorzugt, aber nicht immer möglich und so wurde mir schnell klar, warum ich das tägliche sinnlose Herumlaufen relativ nutzlos fand. Irgendwann waren alle Podcasts aufgebraucht so war die Beschäftigung recht langweilig.
Doch dann ist es geschehen, ich lud mir die Audible-App herunter und begann während des Gehens Hörbücher zu hören. Endlich hatte ich das Spazierengehen für mich perfektioniert.
Seitdem habe ich gemerkt, dass ich Hörbücher auch für andere eher monotone Aktivitäten eigenen. Kochen, Abwaschen und Aufräumen wurden deutlich spannender, wenn es eine Handlung zu verfolgen gab und auch lange Zugfahren wurden erträglicher.
Aber eine große Frage, die ich mir zu Beginn gestellt hatte, war die der Wahl des Anbieters. Der Hörbuchmarkt wächst stetig und hat unterschiedliche Anbieter mit unterschiedlichen Geschäftsmodellen hervorgebracht. Um eine Wahl zu erleichtern stelle ich nun drei der größten Hörbuchanbieter vor, um Vor- und Nachteile abzuwägen und es euch einfacher zu machen, den besten Anbieter für eure Bedürfnisse zu finden.
Audible
Mit 200.000 Titeln bietet Audible zwar die kleinste Auswahl an Hörbüchern an, der Anbieter produziert zusätzlich aber qualitativ hochwertige Podcasts. Zusätzlich werden einige der neusten und beliebtesten Bücher nur als Audible Originals Hörbücher herausgebracht, was bedeutet, dass andere Anbieter zwar verhältnismäßig mehr Bücher anbieten, die Romane die einen aber eigentlich interessieren nur bei Audible zu erhalten sind. So ist es mir ergangen und das war auch der Grund, warum ich mich für diesen Anbieter entschieden habe, da die Captive Prince Reihe nur nur bei Audible erhältlich war. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass die App gut funktioniert und das Auswählen und Herunterladen von neuen Büchern ohne Probleme funktioniert.
Der große Nachteil des Anbieters liegt meiner Meinung nach im Geschäftsmodell. Für 9,99€ im Monat erhält man ein Guthaben und kann sich für dieses ein Hörbuch kaufen. Pro Monat erhält man also nur ein Hörbuch. Für weitere 9,99 können im Abo zusätzliche Bücher gekauft werden, welche ansonsten etwa zwischen 13-30€ kosten, man erhält also schon einen Rabatt, muss sich trotzdem weitere Bücher dazukaufen und kann nicht unbegrenzt weiter hören. Die Audible Podcasts hingegen können unbegrenzt kostenlos gehört werden, sodass man so zumindest etwas mehr für sein Geld bekommt.
Audible bietet einen kostenlosen Probemonat an, während dem man ein Hörbuch erhält. Das kann man auch nach Kündigung des Probemonats weiter in der App hören. Für Amazon Prime Kunden geht das Probeabo sogar über 2 Monate.
Bookbeat
Auch Bookbeat bietet einen kostenlosen Probemonat an, in welchem man die große Auswahl von über 500.000 Hörbüchern und E-Books ausprobieren kann.
Im Gegensatz zu Audible bietet Bookbeat unterschiedliche Abo-Arten an. In dem Basisabo, welche 9,99€ im Monat kostet, hat man 25 Stunden im Monat Zugriff auf unbegrenzt viele Hörbücher. Man kann also so viele Bücher wie man möchte innerhalb der gewählten Zeit hören. Für gut 15€ gibt es 100 Stunden Zugriff und für gute 20€ hat man unbegrenzten Zugang zu den Hörbüchern und kann so viel hören, wie man möchte. Auch biete Bookbeat an, die Abogröße jeden Monat zu wechseln, sodass man seinen Zugriff seinem Hörverhalten anpassen und kann und dieses nach Bedarf erweitern und verringern.
Das Modell von Bookbeat ermöglicht es, auch in Bücher hereinzuhören, welche einen auf den ersten Blick nicht so überzeugen. Falls es einem nicht gefällt, kann man schließlich einfach zu einem anderen Buch wechseln, was bei Audible nicht möglich ist. Dort sitzt man nach dem Erwerb des Buches mit diesem fest, ob es einem gefällt oder nicht.
Storytell
Wie die anderen vorgestellten Anbieter bietet auch Storytell einen kostenlosen Probemonat an, hier hat man eine Auswahl aus 400.000 Hörbüchern. Wie Audible hat auch Storytell Originale, welche nicht bei anderen Anbietern zu finden sind.
Storytell bietet einen Studentenrabatt an, was zunächst den Geldbeutel zu schonen scheint, mit Rabatt liegt der monatliche Betrag aber auch bei 9,99€. Ohne diesen Rabatt beträgt der Preis 14,99€. Im Gegensatz zu seinen Konkurrenten ist in einem Abo von Storytell allerdings auch ein unbeschränkter Zugriff auf ihr gesamtes Sortiment mit enthalten. Es ist also möglich, so viele Bücher so lange zu hören wie man will. Für Studenten ist dieses Abo sehr praktisch, weil es insgesamt die längste Hördauer für den Preis bietet, nach Abschluss des Studiums ist das Abo allerdings recht teuer, vor allem, wenn man für eine Zeit weniger Bücher hören möchte.
Das waren drei der größten Hörbücher-Anbieter. Hoffentlich fällt es euch etwas leichter, eine Wahl zwischen ihnen zu treffen. Ob beim Spazierengehen oder beim Abwaschen, wir wünschen frohes Hören!
