Morgen startet die 21. Fußball-Weltmeisterschaft der Männer in Russland und damit auch der unumgängliche Fußball-Hype, der für vier Wochen auch von der literarischen Szene Besitz ergreift. Nicht nur Buchhandlungen und Verlage schießen mit den werbeträchtigen schwarz-weißen Ball. Im Sommer 2005, also kurz vor dem deutschen Sommermärchen, gründete sich eine äußerst interessante Nationalmannschaft, die Jogis Jungs durchaus Konkurrenz macht: Autonama, die Autoren-Nationalmannschaft. Das Fußballteam besteht aus Schriftstellern, Lyrikern und Dramatikern. Ihr Können präsentieren die Literaten im Rahmen der Writers’ League oder beim Schriftsteller-„Wor(l)d Cup“. Die Gegner, ebenfalls bestehend aus Künstlern, kommen aus aller Welt. So kommt es nicht nur zu einem sportlichen, sondern auch zu einem literarischen Austausch. Die DFB-Kulturstiftung unterstütz das Projekt, um den internationalen Kontakt zwischen Literaten zu fördern. Nach einem Spiel gegen die türkische Autoren-Nationalmannschaft 2009 verwandelte sich die Südtribüne vom Hamburger Millerntor-Stadion in Deutschlands größte Lesebühne, wo sowohl deutsche als auch türkische Autoren parallel auf mehreren Bühnen (unter anderem auch in den Umkleidekabinen) Lesungen abhielten. Die Gründung der deutschen Autoren-Nationalmannschaft verdanken wir dem bekennenden Fußballfan Thomas Brussig.