Warum kaufen wir immer noch Fast Fashion, obwohl wir bereits seit Jahren wissen, dass Billigkleidung nicht nur schlecht für die Umwelt ist, sondern auch unter katastrophalen Arbeitsbedingungen produziert wird? Warum können wir nicht alle um fünf Uhr aufstehen, danach Yoga machen, ein gesundes Frühstück zubereiten und schon vor acht Uhr alle E-Mails beantwortet haben, kurz gesagt, That Girl sein? Ist es feministisch, sich für ein Leben als Hausfrau und Mutter zu entscheiden oder sollten wir nicht im Kampf gegen das Patriarchat konsequent auf Heterobeziehungen verzichten?
Diese und ähnlich komplizierte Fragen stellen sich Alice und Maxi regelmäßig in ihrem Podcast Feuer & Brot. Auf komplexe Fragen geben sie komplexe Antworten und nicht selten enden die Podcastfolgen, ohne dass die beiden Freundinnen zu einem eindeutigen Fazit gekommen sind. Alice und Maxi nehmen ihren Hörer:innen keineswegs das Denken ab, sondern präsentieren sie mit Vielleichts und Abers. Trotzdem zeigen sie klare Haltungen und sprechen stets aus einer feministischen, antirassistischen und antikapitalistischen Perspektive. Es gelingt ihnen außerdem, auch bei schwierigen oder abstrakten Themen unterhaltsam zu bleiben.
Meine Mitbewohnerin sagte einmal, gute Podcasts fühlten sich oft so an, als höre man im Zug heimlich bei einem privaten Gespräch mit. Dieses Gefühl kommt auch beim Hören von Feuer & Brot auf. Alice und Maxi sind schon seit Jahren miteinander befreundet, weshalb ihre Podcastfolgen wie ein lockeres Gespräch unter Freund:innen wirken. Sie sprechen nicht nur über Politik, sondern widmen sich auch popkulturellen oder privaten Themen. Daher gibt es für jede:n eine Feuer & Brot-Folgen, die ihn:sie ansprechen wird. Persönliche Empfehlungen sind Folge #36 über True Crime, Folge #74 über die Entrepreneurisierung von Kunst oder Folge #69 über Heterofatalismus.