Für viele ist Virtual Reality noch fremd, doch die Neugierde ist da. Auch für die Literatur kann diese Kunst und digitale Technik ein großer Gewinn sein. Literarische Klassiker, die oft nur noch mühsam gelesen werden, können so neu rezipiert werden. Ein Beispiel dafür ist die Arbeit VRwandlung, welche seit April 2018 auf Welttournee ist. Der Regisseur Mika Johnson hat zusammen mit dem Goethe-Institut in Prag und einem etwa 30-köpfigen Team Kafkas Welt aus Die Verwandlung (1915) in Virtual Reality transformiert. Nun können Interessierte an den verschiedenen Tournee-Stationen in diese digitale Welt eintreten.
ModellbauerInnen fertigten das klaustrophobisch kleine Zimmer Gregor Samsas, der Hauptfigur in Kafkas Die Verwandlung, von Hand an. Am Ende entstand eine dreidimensionale, begehbare Kulisse, in der viel Liebe zum Detail zu erkennen ist. BesucherInnen können sich dank Virtual Reality-Technik in Gregor Samsa verwandeln und so Literatur neu erleben. Plötzlich erblickt man sich selbst als großes, schweres Insekt mit sechs Armen, knirschende Geräuschen von sich gebend und in einem viel zu kleinen Raum gefangen.