Letztes Jahr, als ein positiver Coronatest noch eine mindestens 10-tätige Isolation bedeutete, beschloss ich ungefähr an Tag sechs meiner Quarantäne (nachdem die Pflanzen umgetopft, die Fenster geputzt, und der Fußboden gewischt waren), die Abstellkammer meiner WG aufzuräumen. Um mich bei diesem Unterfangen bei Laune zu halten, suchte ich auf Spotify nach einem passenden Podcast. Scheinbar wusste der Algorithmus, dass ich seit mehreren Tagen die Wohnung nicht mehr verlassen hatte und schlug mir den Drinnies Podcast vor. Was passt besser zur Quarantäne, als ein Podcast übers drin’ bleiben, „ein Podcast aus der Komfortzone“?
Als ich auf Play drückte, erwartete ich noch einen eher selbsthilfemäßigen Podcast à la ‚Wie überlebe ich als introvertierte Person in einer Welt voller Extrovertierter?‘. Schnell musste ich meine Erwartungen anpassen, den Giulia Becker und Chris Sommer beantworten zwar oben genannte Frage, allerdings so humorvoll, dass ich meine Aufräumaktion beinahe zu genießen begann.
Berichte aus dem Alltag eines Drinnies
Jeden Dienstag berichten die beiden Hosts aus ihrem Drinnie-Alltag, der zu großen Teilen daraus besteht, Small-Talk, After-Work Events und menschliche Interaktion generell so gut es geht zu vermeiden. Giulia und Chris haben außerdem verschiedene Rubriken ins Leben gerufen. Zum Beispiel küren sie regelmäßig den Snack der Woche oder berichten im Rahmen des Bubble-Updates über Neuigkeiten aus ihren jeweiligen Internet-Bubbles. Anders als man vermuten möchte, lebt der Drinnies Podcast vom Austausch mit seinen Hörer:innen. In der Rubrik Drinsider können diese sich an Giulia und Chris wenden, um Antworten auf brennende Drinnie-Fragen (Wie antworte ich, wenn mich mein:e Ärzt:in fragt, wie es mir geht? Wie kann ich einer mehrstündigen Autofahrt mit einem:r Arbeitskolleg:in aus dem Weg gehen?) zu bekommen. Außerdem ehren Giulia und Chris den Drinnie des Monats, also diejenige Person, die sich im vergangenen Monat der für einen Drinnie unangenehmsten Situation aussetzen musste.
Drinnies ist ein Podcast für alle, denen bei ‚Ist es okay, wenn ich noch ein:e Freund:in mitbringe?‘ oder ‚Warum rufst du da nicht einfach an?‘ ein kleiner Schauer über den Rücken läuft. Doch auch ‚Draußies‘ sollten mal hineinhören, um besser zu verstehen, wie der introvertierte Teil der Bevölkerung tickt.