Electric Book Fair 2015

2014 war die „Electric Book Fair“ als erste E-Book-Messe in Deutschland gestartet. 2015, im zweiten Jahr, bestand der Auftakt am 19. Juni aus einer elektrischen Lesenacht. Am zweiten Messetag konnten die TeilnehmerInnen im offenen Barcamp-Format selbst Workshops anbieten oder an ihnen teilnehmen. Die Themen reichten von „Data Driven Publishing“, über den Leser von morgen bis hin zur Literaturvermittlung im Netz. Die nächste Electric Book Fair findet am 25. und 26. Juni 2016 statt.

Orbanism Festival

Das Orbanism-Festival „Falling in Love“ (#fil15) für offene Kultur fand am 28. und 29. November in Berlin und im Netz statt. Teil des Orbanism-Festivals ist auch die inhaltliche Diskussion über neue Möglichkeiten und Wege für den Umgang mit digitalem Content. GesprächspartnerInnen waren unter anderem Sascha Lobo, Thees Uhlmann, und Judith Holofernes.

Frankfurter Buchmesse mit Bloggertreffen

DIgitur war als offizieller Medienpartner des Orbanism Space auch in diesem Jahr wieder auf der Frankfurter Buchmesse.  In dem von Christiane Frohmann und Leander Wattig gegründeten Orbanism Space gab es erstmals ein 140 Minuten Twittertreffen, inklusive Twitter-Lesung. Schriftstellerin und „Twitterin“ Zoë Beck hat aus ihrem Tagebuch gelesen und die Buchmesse in 30 Sekunden zusammengefasst.

Start von Blendle – Online-Zeitungskiosk

Am 14. September ist der Digitalkiosk „Blendle“ mir mehr als hundert Titel in Deutschland gestartet. Aus den angebotenen Zeitungen können sich die Nutzer Artikel einzeln zusammenkaufen. Die Literaturkritik aus der einen Zeitung, den Börsenteil aus der anderen. Das soll mehr Entscheidungsfreiheit und weniger Abo-Hürden für die Nutzer bringen. Im Zeitungskiosk um die Ecke kommt man wohl selten auf die Idee, andere Käufer nach ihren Lesegewohnheiten zu fragen. Blendle aber ist nicht nur Kiosk, sondern auch soziales Netzwerk. Die Nutzer können verfolgen, was ihre Bekannten lesen und bekommen auf Basis ihrer bisher erworbenen Artikel Empfehlungen angezeigt.

Abschluss des Netzliteratur-Projekts des Literaturarchivs Marbach

Mit einem Workshop endete das fast dreijährige Forschungsprojekt des Deutschen Literaturarchivs Marbach zu den Archivierungsmöglichkeiten der Netzliteratur. Unter dem Titel „Netzliteratur im Archiv: Erfahrungen und Ergebnisse“ wurde das Erreichte resümiert. Zu Gast waren dabei nicht nur ForscherInnen, sondern auch wichtige Figuren der deutschen Netzliteratur wie Johannes Auer oder Frank Klötgen. Unser Fundstück auf Digitur fasst die Eckdaten zusammen.

Das Metablog „Lit21“ – die neue Anlaufstelle des digitalen Literaturdiskurses

Mit „Lit21“ bietet das Online-Kulturmagazin Perlentaucher erstmals eine Sammelstelle für literarische Online-Medien. Es bündelt die Feeds von Blogs, Magazinen und Radiosendern aus dem literarischen Themenbereich. Ein Ende der Quellen-Liste ist noch nicht in Sicht, dafür aber das Ende mühsamer Klicktiraden auf dem Weg zu einem Überblick über den literarischen Online-Diskurs. Ein Interview über Entstehung und Ziele des Projekts führte literaturcafe.de mit Perlentaucher-Gründer Thierry Chervel.

Die Buchpreis-Blogger und der Deutsche Buchpreis

Die Bekanntgabe der Longlist zum Deutschen Buchpreis 2015 hatte in diesem Jahr eine ganz besondere Bedeutung für die literarische Netzwelt: Sie war der Startschuss für die sieben „Buchpreisblogger“, die im Vorfeld der Verleihung die nominierten Titel auf ihren Blogs vorstellen durften. Mit dabei waren unter anderem buchrevier, Klappentexterin und Buzzaldrins Bücher. Einen Überblick über die Texte bietet der Buchpreisblogger Kaffeehaussitzer sowie die Facebookseite des Deutschen Buchpreises und die Einträge unter dem Hashtag  #dbp15. Den Text zum Gewinnerbuch „Die Erfindung der Roten Armee Fraktion durch einen manisch-depressiven Teenager im Sommer 1969“ von Frank Witzel gibt’s auf lustauflesen.de.

Blogger für Flüchtlinge

Im August wurde die Initiative Blogger für Flüchlinge – Menschen für Menschen ins Leben gerufen. Die Spendenaktion ist auf eine so große Resonanz gestoßen, dass in der Folge viele Projekte in ganz Deutschland mit den Spenden unterstützt werden konnten. Buch-, Food-, Politik- oder Modeblogger, themenunabhängig setzten Blogger ein Zeichen für Solidarität und Hilfsbereitschaft.

Georg-Büchner-Preis für einen Pionier der Netzlitertaur

In diesem Jahr ging der Georg-Büchner-Preis an den Schriftsteller Rainald Goetz als einem bedeutenden „Chronisten der Gegenwart“, wie es in der Jurybegründung heißt. Damit wird ein Autor geehrt, der den Literaturbetrieb nicht nur um einige denkwürdige Momente und natürlich Texte bereichert, sondern auch die deutsche Netzliteratur geprägt hat. In der Netzliteraturforschung wird Rainald Goetz als Pionier des netzliterarischen Genres der literarischen Blogger gehandelt. Bereits 1989 hatte er mit einem öffentlichen Tagebuch im Netz, seinem „täglichen Textgebet“, damit begonnen, was wir heute literarisches Bloggen nennen. Diese Aphorismen-Sammlung wurde später unter dem Titel „Abfall für Alle“ in Buchform veröffentlicht.

Pub’n’Pub

Am 3. Juli fand der  10. Publishing-Stammtisch Pub’n’Pub POTT im Essener Unperfekthaus statt. Pub’n’Pub ist eine von Leander Wattig ins Leben gerufene Veranstaltungsreihe. Der Essener Stammtisch fand unter dem Namen „FanFiktion – Wenn die Fans die Geschichten weiterspinnen“ statt. Katharina Lührmann war für digitur dabei und beleuchtet am Beispiel der Fanfiction nicht nur die Frage der Kommerzialisierung von Fan-Literatur, sondern auch die Mechanismen und Möglichkeiten digital vernetzter Literaturproduktionen.